03.12.2024, 15:42 Uhr
Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Bankenkommission, Daniel Zuberbühler, fordert für die UBS deutlich höhere Eigenkapitalvorgaben. Damit solle das «desaströse» Szenario einer Abwicklung der Grossbank...
Nach mehrjährigen Verhandlungen haben die Finanzminister der Schweiz und Grossbritannien das bilaterale Abkommen über Finanz- und verwandte Dienstleistungen unterzeichnet. Dieses markiert den Start einer «neuartigen Zusammenarbeit zwischen zwei der wichtigsten Finanzmärkte Europas», lautet der Tenor in der Wirtschaft.
Das Abkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien umfasst regulatorische Vereinfachungen und einen sektoralen Marktzugang für grenzüberschreitende Dienstleistungen in den Bereichen Banken und Investitionen, Vermögensverwaltung, Versicherungen und Finanzmarktinfrastruktur.
Grundgedanke ist die gegenseitige Anerkennung der jeweiligen relevanten nationalen regulatorischen Vorgaben. Anstatt nationale Vorschriften zu harmonisieren, fokussiert der ergebnisorientierte Ansatz auf gleichwertige Regulierungsergebnisse.
Wie der Wirtschaftsdachverband economiesuisse ausführt, «unterscheidet sich das UK-Schweiz-Modell grundlegend vom bisherigen Prinzip der unilateralen Äquivalenzanerkennung, wie es andere Staaten anwenden.»
Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht hat das Abkommen klar einen positiven Nutzen und stärkt den hiesigen Finanzplatz in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, führt der Wirtschaftsverband weiter aus. Die effektiv zu erwartenden Auswirkungen auf die einzelnen Branchen dürften allerdings unterschiedlich ausfallen.
Im Versicherungssektor besteht bereits ein bilaterales Abkommen, so dass keine weiteren Schritte erforderlich sind. «Daher sind die Vorteile des Finanzdienstleistungsabkommens auf diesen Sektor deutlich geringer als auf andere.»
Für den Bankensektor reduziere die Vereinbarung hingegen die derzeitigen Komplexitäten und Unsicherheiten im grenzüberschreitenden Geschäft.
Die Schweiz und Grossbritannien sind nicht nur wichtige Handelspartner, sondern zählen auch zu den stärksten Finanzplätzen und grössten Exporteuren von Finanzdienstleistungen weltweit.
Mit der Unterzeichnung des Finanzdienstleistungsabkommen wurde eine erste, wichtige Etappe erreicht. Wie economiesuisse mitteilt, seien darüber hinaus aber noch andere Massnahmen nötig, beispielsweise die Modernisierung des bilateralen Freihandelsabkommens.
Auch die Finanzwirtschaft begrüsst den Abschluss. Bankiervereinigung, SIX Swiss Exchange und Asset-Management-Verband (AMAS) halten in einer gemeinsamen Erklärung fest, das Finanzdienstleistungs-Abkommens Schweiz-UK ermögliche eine engere Zusammenarbeit der beiden bedeutendsten Finanzplätzen Europas und setze «ein Zeichen für offene Märkte.»