Axel Springer & Co. verklagen Google auf 2 Milliarden Euro

Das Google Werbegeschäft ist umstritten, nun wollen Medienhäuser in Europa den Konzern verklagen. (Bild IB Photography/Shutterstock)
Das Google Werbegeschäft ist umstritten, nun wollen Medienhäuser in Europa den Konzern verklagen. (Bild IB Photography/Shutterstock)

Im Streit um eine mutmassliche Benachteiligung im Werbegeschäft ziehen Axel Springer und weitere europäische Medienunternehmen gegen Google vor Gericht.

29.02.2024, 10:45 Uhr
Regulierung

Redaktion: sw

«Mehr als 30 europäische Medienunternehmen haben heute eine Schadenersatzklage in Höhe von 2,1 Milliarden Euro gegen Google wegen dessen Praktiken im Bereich Adtech eingereicht», teilte die beauftragte Kanzlei Geradin Partners mit. Die Klage sei bei einem Gericht in Amsterdam eingereicht worden.

In der Klage geht es um die den Markt der Onlinewerbung, der weltweit etwa 600 Milliarden Dollar Umsatz macht und der immer mehr von personalisierter Werbung bestimmt wird. Die Kläger werfen Google unfaire Praktiken im sogenannten Adtech-Bereich vor, der Software hinter dem Onlinewerbegeschäft. Oft wird von einer sogenannten «Adtech-Steuer» gesprochen, die werbetreibende Unternehmen an Anbieter wie Google bezahlen müssen.

Missbrauch der Marktmacht vorgeworfen

Der US-Anbieter hat an verschiedenen Stufen in dem Onlinegeschäft grosse Marktanteile. So spielt Google nicht nur Werbung auf den eigenen Plattformen wie der Suchmaschine und YouTube aus, sondern unterhält auch riesige Marktplätze, auf denen Werbeplätze auf anderen Websites versteigert werden. Zudem liefert der Anbieter auch die Technik zur Auslieferung von Werbebannern.

Google wird seit Jahren vorgeworfen, sich bei den Anzeigendiensten gegenüber Rivalen zu bevorteilen und so den Wettbewerb zu verzerren, in den USA laufen deshalb mehrere Klagen. Auch die EU-Kommission leitete ein Verfahren ein. Eine Sprecherin von Axel Springer sagte, in der Klage gehe es darum, sich für ein «faires Wettbewerbsumfeld einzusetzen».

Ein Google-Sprecher sagte: «Die vorliegende Klage ist von spekulativer und fragwürdiger Natur, und wir werden energisch und sachlich dagegen vorgehen.» Google arbeite partnerschaftlich mit Medienunternehmen in Grossbritannien und ganz Europa zusammen. In dieser Zusammenarbeit werde auch die Werbetechnik stetig weiterentwickelt.

Googles Werbegeschäft ist für den Mutterkonzern Alphabet der mit Abstand wichtigste Geschäftsbereich. Allein im Schlussquartal 2023 hatte der Konzern hier 65,5 Milliarden Dollar erlöst.

Charles-Edouard Bilbault und Klara Sok, von Rothschild&Co. Asset Management. (Bild pd)

Ist die Tokenisierung eine Gelegenheit für Anleger?

Vor zwei Jahren legte Rothschild & Co Asset Management den R-co Thematic...

Advertorial lesen
Swiss Life Asset Managers reagiert auf die stark gestiegene Nachfrage nach indexierten Anlagelösungen und ergänzt konsequent ihre bestehende Produktpalette im Drittkundengeschäft. (Bild pd)

Mit indexierten Anlagelösungen das Portfolio kosteneffizient diversifizieren

«Indexanlagen stellen eine kosteneffiziente Möglichkeit dar, bereits...

Advertorial lesen
Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung