13.11.2024, 13:49 Uhr
«Das grosse Interesse an risikoreichen Titeln könnte bis zum Jahresende anhalten. Aber dann wird es schwieriger», schreibt Shannon Saccocia, Chief Investment Officer bei NB Private Wealth.
Für ein gemischtes VV-Mandat von einer Million Franken verlangen Schweizer Banken im Durchschnitt 1.16 Prozent Gebühren. Die Mandate der teuersten Banken kosten allerdings je nach Strategie mehr als das dreifache der günstigsten Anbieter, wie eine Analyse von Moneyland zeigt.
Kundinnen und Kunden in der Vermögensverwaltung sind begehrt. Das liegt auch daran, dass die Banken mit wohlhabenden Kundinnen und Kunden gutes Geld verdienen können. Ein Grund dafür sind die nach wie vor hohen Gebühren im Private Banking. Für die Analyse im Jahr 2024 hat moneyland.ch die Gebühren in der Schweizer Vermögensverwaltung und Anlageberatung für drei verschiedene Anlagestrategien und Anlagebeträge untersucht.
Fazit: Vermögensverwaltung hat in der Schweiz ihren Preis. Doch die Kostenunterschiede sind gross. «Die teuersten Mandate kosten je nach Strategie mehr als das Dreifache als die günstigsten Banken», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. Ein Gebührenvergleich lohnt sich daher.
Eine traditionelle Vermögensverwaltung mit einer reinen Aktienstrategie für einen Anlagebetrag von 250’000 Franken kostet bei den untersuchten Schweizer Banken durchschnittlich 3289 Franken pro Jahr an Mandatsgebühren. Dies entspricht 1.32 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Dabei sind diverse Zusatzkosten wie Fremdwährungskosten, Steuern, Börsen- und Fondsgebühren noch nicht berücksichtigt. Insbesondere die eingesetzten Fonds sind oft ähnlich teuer wie das Mandat selbst.
Günstiger sind hingegen digitale Anlage-Apps, manchmal auch «Robo Advisor» genannt, die im Durchschnitt weniger als die Hälfte einer traditionellen Vermögensverwaltung kosten, wie verschiedene Vergleiche von moneyland.ch zeigen. Auch hybride Modelle, die digitale Apps mit Beratung kombinieren, sind auf dem Vormarsch.
Bei vielen Banken gilt immer noch die Regel: Je mehr Aktien eingesetzt werden, desto teurer wird es. So kostet eine Vermögensverwaltung für ein Vermögen von einer Million Franken mit einer reinen Aktienstrategie (80 bis 100 Prozent Aktien) durchschnittlich 12’574 Franken pro Jahr, was rund 1.26 Prozent entspricht. Bei einem durchschnittlichen Aktienanteil von 40 bis 60 Prozent bezahlen Kundinnen und Kunden für die Mandate noch 1.16 Prozent, bei einer Strategie ohne Aktien noch 0.92 Prozent.
Zwischen den untersuchten Mandaten bestehen grosse Kostenunterschiede bei den Pauschalgebühren. Am günstigsten sind von den untersuchten Anbietern die Sparkasse Schwyz, Alpian, die Basellandschaftliche Kantonalbank und je nach Aktienstrategie und Vermögen weitere Banken.
Ein Beispiel: Bei einem Vermögen von 500’000 Franken und einer reinen Aktienstrategie zahlen Kundinnen und Kunden der Sparkasse Schwyz mit einem ETF-Mandat 3500 Franken pro Jahr. Bei Alpian sind es 3750 Franken, bei der Basellandschaftlichen Kantonalbank 5000 Franken, gefolgt von der Privatbank Piguet Galland mit 5400 Franken.
Schweizer Banken bieten neben Vermögensverwaltungsmandaten auch Anlageberatungsmandate an. Bei der Anlageberatung können die Kundinnen und Kunden zwischen verschiedenen Anlageempfehlungen wählen, während sie bei der Vermögensverwaltung nach der Strategiewahl nicht mehr mitbestimmen können.
Für ein reines Aktienportfolio von 500‘000 Franken ist die Anlageberatung der Sparkasse Schwyz mit Kosten von 1500 Franken pro Jahr am günstigsten, gefolgt vom Uno-Mandat der Basellandschaftlichen Kantonalbank mit Kosten von 1750 Franken. Neben den Mandatsgebühren fallen bei den meisten Banken jedoch in der Regel noch Produktgebühren an.