29.11.2024, 13:56 Uhr
«Die Inflation im Euroraum steigt, aber die Daten ermöglichen der EZB einen geldpolitischen Kurswechsel», schreibt Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price in seinem aktuellen Marktkommentar.
Der Goldpreis hat zum Wochenschluss seinen Höhenflug fortgesetzt und in der Nacht auf Freitag ein weiteres Rekordhoch erklommen. Der Preis für eine Feinunze überwand erstmals die Marke von 2700 Dollar und kostete zeitweise fast 2712 Dollar.
Zuletzt lag der Preis etwas darunter, aber dennoch 0,65 Prozent über dem Niveau vom Donnerstag. Der Preis für Gold zieht seit Monaten stark an - vor einem Jahr hatte eine Feinunze noch weniger als 2000 Dollar gekostet.
Den jüngsten Anstieg begründeten Händler unter anderem mit der in wenigen Wochen anstehenden US-Präsidentschaftswahl. Wer bei der US-Wahl am 5. November das Rennen machen wird - der Republikaner Donald Trump oder die Demokratin Kamala Harris - ist offen. Angesichts der unklaren Perspektiven für die US-Wirtschaftspolitik greifen Investoren weiter zu Gold, das oftmals in unsicheren Zeiten gesucht ist.
Zudem dämpfte der jüngste Ölpreisrückgang Sorgen, dass die Inflation wieder deutlicher anziehen könnte. Damit haben die Notenbanken aus Sicht von Investoren auch mehr Spielraum für Zinssenkungen - und niedrige Zinsen fördern in der Regel die Goldnachfrage. Anlagen wie etwa in Festgeld sind dann im Vergleich weniger attraktiv.
Sinken zudem die Zinsen in den USA kann das den Dollar belasten und Gold - das in Dollar gehandelt wird - für Käufer aus anderen Währungsräumen attraktiver machen. Darüber hinaus bleibt die Lage im Nahen Osten weiter angespannt.