22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Schweizerische Nationalbank dürfte an der Lagebeurteilung Mitte September wieder zu positiven Leitzinsen zurückkehren. "Sogar ein Schritt von 0,75 Prozentpunkten ist durchaus möglich", meinen die Ökonomen von UBS Schweiz. Eine Rückkehr zu positiven Leitzinsen werde sich aber nur mit Verzögerung auf die Einlagenzinsen auswirken, fügen sie an.
Die Nationalbank profitiere vom Spielraum, den ihr die EZB mit ihrem 0,75-Prozentpunkte-Schritt an der September-Sitzung geschaffen hat, erklären die UBS-Ökonomen. Die hohe Inflation und der kaum mehr überbewertete Franken dürften die SNB dazu veranlassen, diesen Spielraum zu nutzen.
Wenn die SNB in den nächsten Quartalen zu positiven Leitzinsen zurückkehrt, dürfte sich das aber nur mit einer Verzögerung auf die Einlagezinsen auswirken, führen sie weiter aus.
Neue Liquiditätsvorschriften und schärfere Eigenmittelanforderungen hätten in den letzten Jahren das Kreditgeschäft der Banken verteuert und übten damit Druck auf die Einlagezinsen aus, begründen die Volkswirtschaftler von UBS Schweiz ihre Prognose. In den letzten beiden Zyklen führte eine Anhebung der Leitzinsen um 2,5 Prozentpunkte zu einer Erhöhung der Sparzinsen um lediglich 0,5 Prozentpunkte.
Seit der Finanzkrise kamen zusätzlich schärfere Eigenmittelanforderungen hinzu, welche die Kosten für die Banken, das Zinsgeschäft zu betreiben, erhöhten.
Deshalb dürfte auch eine allfällige Verzinsung von Kontoprodukten (insbesondere von Transaktionskonten) für Unternehmen und institutionelle Anleger nicht so rasch zu erwarten sein.
Bis Mitte 2023 erwartet UBS Schweiz einen Anstieg der Leitzinsen auf 1,25% von zurzeit -0,25%.