23.12.2024, 11:48 Uhr
Lichtblick für die kriselnde deutsche Baubranche: Im Oktober sind die Aufträge für das Bauhauptgewerbe deutlich gestiegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
75 Prozent der institutionellen Anleger sind optimistisch, was die Aussichten von Schwellenländeranleihen angeht, und werden ihr Engagement in den nächsten zwei Jahren wahrscheinlich ausbauen. Das ist eines der Ergebnisse einer weltweiten Umfrage von Vontobel unter institutionellen Investoren.
Die Umfrage untersucht die Überlegungen und Prioritäten von über 200 institutionellen Anlegern in Europa, Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum in Bezug auf ihre aktuellen und künftig geplanten Anleihenallokationen. Insgesamt wird die Renditesteigerung von den befragten Anlegern als oberste Priorität für festverzinsliche Portfolios genannt, dies mit 57 Prozent der Antworten.
Die Prioritäten unterscheiden sich geringfügig zwischen den Regionen: So erachten die Anleger im asiatisch-pazifischen Raum Renditesteigerung und die Sicherung von Liquidität als gleichermassen wichtig (beide 55 Prozent). Im Gegensatz dazu steht die Sicherung der Liquidität für nordamerikanische und europäische Asset Owner deutlich weniger im Fokus (49 Prozent).
Auch die Übereinstimmung mit ESG-Investitionszielen wird in allen Regionen als wichtige Überlegung hervorgehoben (41 Prozent). Bemerkenswert ist laut Vontobel, dass diese von nordamerikanischen Anlegern als relativ höhere Priorität (51 Prozent) genannt werden, was möglicherweise auf ein wachsendes Bewusstsein und eine zunehmende Akzeptanz der Bedeutung von ESG hinweist.
Die Befragten in allen Regionen nennen auch Diversifizierung (30 Prozent) und Kapitalerhalt (21 Prozent) als wichtige Überlegungen.
Der Umfrage zufolge investieren die meisten Anleger in Schwellenländeranleihen im Rahmen einer diversifizierten Anleihenallokation (61 Prozent). Die Mehrheit ist in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern engagiert (52 Prozent), wobei diese beiden Allokationen im Vergleich zum Vorjahr geringfügig niedriger sind.
Knapp die Hälfte (44 Prozent) der Befragten ist in Schwellenländer-Staatsanleihen in Hartwährung engagiert, wobei die Allokation im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen ist (von 39 Prozent). Aufgrund der anhaltenden Underperformance haben die Anleger dagegen ihr Engagement in Schwellenländer-Staatsanleihen in lokaler Währung reduziert: Nur noch 23 Prozent der Befragten sind in diesem Bereich des Marktes engagiert, gegenüber 47 Prozent im Jahr 2022.
«Anleger müssen sich jetzt positionieren oder sie riskieren, einen attraktiven Einstiegspunkt zu verpassen, das gilt insbesondere bei Lokalwährungen, die in den zurückliegenden Jahren aufgrund schlechter Performance an Beliebtheit verloren und jetzt aber wieder vielversprechender aussehen», sagt Simon Lue-Fong, Leiter der Vontobel Fixed Income Boutique. «Die Verwaltung von Allokationen in den verschiedenen Segmenten der Schwellenländeranleihen kann schwierig sein, was die Attraktivität von Mischansätzen erhöht, die Vorteile in Bezug auf die Positionierung und günstigen Zugang zu werthaltigsten Chancen bieten können.»
Die Bestände an gemischten Strategien beginnen zu wachsen. Etwa 16 Prozent der Institutionellen wählen diesen Ansatz für ihre EM-Fixed-Income-Allokation, und dies, nachdem diese Strategien noch vergangenes Jahr nahezu keine Rolle spielten. Vielleicht würden sich die Anleger der Vorteile dieses Ansatzes stärker bewusst, heisst es dazu.
Diese zunehmende Beliebtheit spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Vontobel-Umfrage wider: Über 70 Prozent der Anleger planen, ihre Allokation in solchen Anlagen in den nächsten 24 Monaten zu erhöhen. Darin zeigen sich die potenziellen Vorteile von gemischten Strategien, wie eine besserer Diversifikation und ein höheres Risikomanagementpotenzial, verbesserter Renditen und Erträge sowie eine flexiblere Positionierung auf der Renditekurve.
Wie oben erwähnt, halten derzeit nur 23 Prozent der Befragten EM-Staatsanleihen in Lokalwährung, was sie zu der am wenigsten beliebten EM-Anleihenkategorie macht. Ein grosser Teil der institutionellen Anleger (38 Prozent) plant jedoch eine Erhöhung ihres Engagements. 71 Prozent die Umfrageteilnehmer, die dies in Erwägung ziehen, führt das Wertsteigerungspotenzial als Hauptgrund für ihre Entscheidung an.
Simon Lue-Fong sagt: «Anleger neigen dazu, sich an dasjenige Segment der Schwellenländeranleihen zu halten, das sie kennen und besitzen. Unsere Analyse zeigt, dass nur sehr wenige Anleger das gesamte Spektrum an Schwellenländeranleihen abdecken, während sich viele auf ein oder maximal zwei Segmente des Universums beschränken. Wir sind der Meinung, dass es sinnvoll ist, diese Horizonte zu erweitern. Angesichts der potenziellen Wertentwicklung, die wir für Lokalwährungen sehen, sollten mehr Anleger dieses Segment aktiv in Betracht ziehen. Die Anleger in unserer Studie nennen das Wertsteigerungspotenzial als Hauptgrund für eine Erhöhung des Engagements in Lokalwährungsanleihen. Deshalb könnte die Allokation eher taktischer als struktureller Natur sein – dabei aber profitabel.»