18.12.2024, 14:33 Uhr
Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.
Frankfurt hat den Zuschlag für das neue International Sustainability Standards Board (ISSB) erhalten. Die neue Organisation wird internationale Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen erarbeiten. Als Standort hatten sich auch Genf, London, Japan und Kanada beworben.
Die Main-Metropole hat den Standortwettbewerb für die neue Organisation "International Sustainability Standards Board" (ISSB) für sich entschieden. Das wurde im Rahmen des Klimagipfels in Glasgow bekannt. Gewisse Funktionen des ISSB wurden zudem Montreal zugeschlagen.
Das neue Organ ist unter dem Dach der International Financial Reporting Standards Foundation (IFRS Stiftung) angesiedelt. Ziel ist die Schaffung verständlicher, durchsetzbarer und weltweit anerkannter Rechnungslegungsstandards.
Die Finanzbranche verlangt schon länger nach einem international anerkannten Raster, mit dem der Nachhaltigkeitsgrad von Unternehmen gemessen und verglichen werden kann. Der jetzt getroffene Entscheid kommt dieser Forderung ein grosses Stück näher.
Frankfurts Bewerbung wurde von breiten Kreisen aus Politik, Finanzwirtschaft, Industrie und Wissenschaft unterstützt, unter anderem vom Noch-Finanzminister und zukünftigen Bundeskanzler Olaf Scholz.
Ihm zufolge ist der Zuschlag für Frankfurt ein zusätzlicher Ansporn, das Thema Nachhaltigkeit am Finanzmarkt voranzutreiben. "Geld in nachhaltige Finanzprodukte und klimafreundliche Investitionen zu lenken, ist ein wesentlicher Baustein für erfolgreichen Klimaschutz. Bei dieser Grossaufgabe wird Frankfurt jetzt endgültig zum Global Player", wird er vom Finanzportal Citywire Deutschland zitiert.
Das Reporting über Nachhaltigkeit und ESG gewinnt zunehmend an Bedeutung. "Immer lauter werden die Stimmen, die nach international akzeptierten Standards der Berichterstattung verlangen, wie die jüngst erhobenen Greenwashing-Vorwürfe gegen den Vermögensverwalter DWS und dessen Stellungnahme zeigen", schreibt Citiywire weiter.
Doch nicht nur für Deutschland, sondern für nachhaltige, ESG-konforme Finanzanlagen insgesamt ist der Entscheid in Glasgow ein wichtiger Schritt.
Dass dabei die Mainmetropole und nicht die Schweiz zum Zuge kam, für die es womöglich an der nötigen Unterstützung gefehlt hat, sei mit Bedauern an dieser Stelle erwähnt.