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Was kostet die ETF-Welt?

Was passiert, wenn eine ETF Kauf- oder Verkaufsorder aufgegeben wird? Welche Rolle spielen dabei autorisierte Marktteilnehmer? Morningstar erklärt die ETF-Welt aus Sicht des Händlers.

30.04.2012, 13:24 Uhr
ETF

Redaktion: anw

Morningstar blickt durch die Brille des Händlers und analysiert, was eigentlich passiert, wenn eine Kauf- oder Verkaufsorder aufgegeben wird. Insbesondere wird die Frage beantworten, welche Rolle autorisierte Marktteilnehmer (Authorised Participants – APs) spielen, was der Creation/Redemption-Prozess ist, der Arbitrage-Handel und wie sich all diese Aspekte auf Spreads auswirken.

Hinter den Kulissen: Der Primärmarkt
Auf dem Primärmarkt können autorisierte Marktteilnehmer neue ETF-Anteile erschaffen. Dafür müssen sie dem ETF-Anbieter entweder die in dem ETF abgebildeten Wertpapiere oder den entsprechenden Geldbetrag geben. Im Gegenzug erhalten sie ETF-Anteile. Autorisierte Marktteilnehmer können diese neuen ETF-Anteile selbst halten und eines Tages wieder - gegen Geld oder den Wertpapierkorb - bei dem ETF-Anbieter zurücktauschen. Oder aber sie verkaufen die neuen ETF-Anteile auf dem Sekundärmarkt weiter. Daneben gibt es noch Market Maker (MMs). Diese Wertpapierhändler, die auch als Liquiditätsanbieter bezeichnet werden, sollen den Handel auf dem Sekundärmarkt verbessern und für Liquidität sorgen. Zu diesem Zweck halten sie üblicherweise eine gewisse Anzahl von ETFs in ihrem Bestand.

Während alle autorisierten Marktteilnehmer auch als Market Maker tätig sein können, gilt das nicht umgekehrt: Nicht alle Market Maker sind berechtigt, in Zusammenarbeit mit dem ETF-Anbieter neue Anteile zu erschaffen oder sie ihm wieder zurückzugeben.

Der Creation/Redemption-Prozess
Bei Geschäften, die über die Börse oder auch ausserbörslich getätigt werden, spricht man von Transaktionen auf dem Sekundärmarkt. Am Primärmarkt dagegen werden neue Wertpapiere in den Umlauf gebracht. Ein ETF wird erschaffen, indem ein autorisierter Marktteilnehmer die in dem Fonds abgebildeten Wertpapiere oder den entsprechenden Wert in bar an den ETF-Anbieter gibt. Im Gegenzug erhält er ETF-Anteile. Davor existierten diese ETF-Anteile nicht, der ETF-Anbieter erzeugt sie erst zu diesem Zeitpunkt. Durch das mit dem autorisierten Marktteilnehmer abgewickelte Geschäft steigt somit auch die Zahl der ausstehenden ETF-Anteile. Der Redemption-Prozess läuft entgegengesetzt: Der autorisierte Marktteilnehmer gibt der Fondsgesellschaft ETFs und erhält dafür den entsprechenden Wertpapierkorb oder Bargeld. Da der ETF-Anbieter keine ETFs in seinem Bestand hält, werden die zurückgegebenen Anteile "vernichtet" und die Zahl der ausstehenden Anteile sinkt dementsprechend.

Arbitrage-Geschäfte
Durch den Creation/Redemption-Prozess liegt der Kurs von ETFs sehr nahe am NIW. Entfernt sich der Kurs eines ETF - aus welchem Grund auch immer - von seinem NIW, sorgen Arbitrage-Händler dafür, dass die Differenz schnell wieder ausgeglichen wird. Die folgende Graphik zeigt, was passiert, wenn der Kurs des ETF über dem NIW (zuzüglich Transaktionskosten für den Kauf aller abgebildeten Wertpapiere) liegt. Denn in diesem Fall lohnt es sich für den Market Maker oder Arbitrageur, den Wertpapierkorb zu kaufen und ihn gegen neue Fondsanteile einzutauschen. Der Kurs des ETF rutscht dadurch wieder auf das Niveau des NIW.


Lesen Sie hier den ausführlichen Artikel von Morningstar.

Lesen Sie hier einen Artikel zum Thema Geld-Brief-Spanne aus Sicht des Investors.

Quelle: Morningstar

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