21.11.2024, 15:16 Uhr
Schweizerinnen und Schweizer stellen bei der Finanzierung ihres Eigenheims wenig Zinsvergleiche an. Obwohl ein tiefer Zinssatz bei der Wahl des Hypothekenanbieters als wichtiger Faktor angegeben werde, komme am...
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im ersten Quartal 2024 einen Rekordgewinn eingefahren. Ausschüttungen an Bund und Kantone sind aber unsicher.
Laut Mitteilung beträgt der Gewinn für die Periode von Januar bis März des laufenden Jahres 58,8 Milliarden Franken. Während die Nationalbank auf ihren Fremdwährungspositionen ein Plus von 52,4 Milliarden Franken erzielte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsgewinn von 8,9 Milliarden Franken. Auf den Frankenpositionen resultierte dagegen ein Verlust von 2,4 Milliarden Franken, der im Wesentlichen aus der Verzinsung der Sichtguthaben auf Girokonten (2,0 Milliarden Franken) resultierte.
Bei den Fremdwährungspositionen machten die wechselkursbedingten Gewinne mit 38,0 Milliarden Franken den Löwenanteil aus. Dazu kamen Kursgewinne auf Beteiligungspapieren und -instrumenten in Höhe von 15,3 Milliarden Franken, während auf den Zinspapieren Kursverluste von 4,0 Milliarden Franken resultierten. Die Zins- und Dividendenerträge betrugen 2,8 Milliarden respektive 0,6 Milliarden Franken, denen Zinsaufwände von 0,3 Milliarden entgegenstanden.
Ganz überraschend kommt das Ergebnis nicht. Die Ökonomen der UBS etwa hatten einen Gewinn zwischen 50 und 60 Milliarden Franken prognostiziert. Vor allem die Frankenschwäche, die sich nach der überraschenden Zinssenkung der SNB Mitte März noch verstärkt hat, ist verantwortlich für das Rekordergebnis.
So hat sich die hiesige Währungen gegenüber dem Euro in den ersten drei Monaten um knapp 5 Prozent und gegenüber dem US-Dollar um mehr als 7 Prozent abgewertet. Der bisherige Rekordgewinn der SNB stammt derweil vom zweiten Quartal 2020 und lag bei 39 Milliarden. Damals hatte vor allem die Erholung an den Aktienmärkten nach dem Corona-Einbruch an den Börsen das Ergebnis sehr positiv beeinflusst.
Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich. Letztes Jahr beispielsweise hatte die Nationalbank im ersten Quartal ebenfalls einen hohen Gewinn eingefahren (26,9 Milliarden Franken), musste dann aber zum Jahresabschluss einen Verlust von 3,2 Milliarden Franken ausweisen. Das Ergebnis kann wegen der hohen Abhängigkeit von den Finanzmärkten allerdings in beide Richtungen stark ausschlagen.
Eine Ausschüttung an Bund und Kantone ist trotz des hohen Gewinns der SNB im ersten Quartal aus heutiger Sicht weiter sehr unsicher. Laut den UBS-Ökonomen müsste die SNB für eine Minimalausschüttung einen Gewinn von mindestens 65 Milliarden erzielen.