ETF-Anleger setzen auf Diversifikation – US-Aktien verlieren an Attraktivität

ETF-Anleger richten den Blick nach Asien (Bild: Shutterstock)
ETF-Anleger richten den Blick nach Asien (Bild: Shutterstock)

Im November flossen 22 Milliarden Euro in europäische ETFs. Dabei zeigt sich eine deutliche Verschiebung: Anleger ziehen Geld aus US-Aktien ab und investieren verstärkt in globale Indizes, Schwellenländer und Europa. Bei Anleihen dominieren hochwertige Unternehmensanleihen und Staatsanleihen.

19.12.2025, 09:00 Uhr
Asset Management | Finanzplätze

Redaktion: asc

Die Nachfrage nach börsengehandelten Indexfonds in Europa bleibt robust. Im November sammelten europäische UCITS-ETFs netto 22,4 Milliarden Euro ein, davon 14,9 Milliarden in Aktien- und 7,4 Milliarden in Anleihe-ETFs. Seit Jahresbeginn summieren sich die Zuflüsse auf über 301 Milliarden Euro. Dies zeigt der von Anmundi veröffentlichte Monitor.

Auffällig ist die veränderte Risikobereitschaft der Anleger: US-Aktien-ETFs verzeichneten im November Abflüsse von knapp einer Milliarde Euro. Das ist eine Trendwende nach den starken Zuflüssen der Vormonate. Als Gründe nennt Amundi die wiederaufkeimende Unsicherheit über die Zukunft von Technologieaktien sowie die unklaren Aussichten der US-Notenbank.

Stattdessen setzten Investoren auf breitere Streuung: ETFs auf globale Indizes wie den MSCI World führten mit Zuflüssen von 4,7 Milliarden Euro die Rangliste an. Schwellenländer-ETFs folgten mit 4,3 Milliarden Euro. Dies sei getrieben durch einen schwächeren Dollar, wiederspiegle jedoch auch die Stärke asiatischer Technologiesektoren sowie wachsendes Interesse an Märkten wie Brasilien und Südafrika. Europa-Aktien-ETFs zogen 4,1 Milliarden Euro an und bleiben mit 60 Milliarden Euro seit Jahresbeginn die umsatzstärkste Region.

Defensive Sektoren gefragt

Bei Sektor-ETFs standen Gesundheitswerte und Finanzaktien im Fokus. Die Zuflüsse in den Verteidigungssektor, der im laufenden Jahr fast 10 Milliarden Euro angezogen hatte, verlangsamten sich hingegen. Dies könnte im Zusammenhang mit den Friedensverhandlungen zur Ukraine sein.

Im Anleihebereich bevorzugten Anleger erstklassige Unternehmensanleihen mit einem Plus von 2,7 Milliarden Euro sowie Staatsanleihen mit 2,5 Milliarden Euro. Geldmarktstrategien legten um 1,4 Milliarden Euro zu, was den Wunsch nach sicherer Rendite in unsicheren Zeiten widerspiegelt. ESG-Strategien sammelten insgesamt 5,4 Milliarden Euro ein.

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