Swisscanto Pensionskassen-Monitor: Wie gewonnen so zerronnen
Was die Pensionskassen 2019 an Reserven aufbauen konnten, hat die Corona-Krise zunichte gemacht. (Bild: Shutterstock.com)
Die im Jahr 2019 gebildeten Reserven der Pensionskassen wurden im ersten Quartal 2020 aufgrund des simultanen Einbruchs der meisten Anlagekategorien während der Corona-Krise aufgebraucht. Die Deckungsgrade liegen nun wieder auf dem Niveau von Ende 2018, wie aus dem Pensionskassen-Monitor der Swisscanto Vorsorge hervorgeht.
27.04.2020, 13:47 Uhr
Redaktion: rem
Aufgrund der ausserordentlichen Anlageverluste im Zuge der Coronakrise verringerten sich die Reserven in Prozent der Verpflichtungen bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen im ersten Quartal 2020 im Durchschnitt um rund zehn Prozentpunkte auf 8,9%. Mit einem geschätzten Deckungsgrad von 108,9% sind die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen nun wieder annähernd auf den Stand von Ende 2018 zurückgefallen (vgl. Abbildung). Dieser Rückgang betrifft auch die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen. Da die Schätzung des Deckungsgrads für das erste Quartal 2020 immer noch auf demjenigen von Ende 2018, und nicht 2019, basiert, ist davon auszugehen, dass die Deckungsgrade aufgrund zwischenzeitlich vorgenommener Höherverzinsungen und Senkungen des technischen Zinssatzes tatsächlich sogar zwei bis drei Prozentpunkte tiefer liegen, schreibt die Swisscanto Vorsorge im Pensionskassen-Monitor mit den Ergebnissen per 31. März 2020.
Entwicklung der Deckungsgrade, 2008 bis 31.03.2020
Quelle: Swisscanto Vorsorge AG und Prevanto AG
Dennoch haben 91,3% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen am 31. März 2020 eine Deckung von über 100%, ebenso 74,5% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung (vgl. folgende Abbildung). 28% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben immer noch einen Deckungsgrad von über 115%. Geschätzte 25,6% der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung hingegen, also nahezu doppelt so viele wie Ende 2019, sind Ende März in Unterdeckung. Das gilt auch für 8,6% der privatrechtlichen Kassen.
Vorsorgeeinrichtungen nach Renditen
Die erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten im ersten Quartal 2020, einem der schlechtesten Quartale seit der Finanzkrise, eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von –7,77%. Sämtliche Anlageklassen, ausser Obligationen Welt hedged in CHF, waren im Minus.
Indexrenditen ausgewählter Anlageklassen*
Quelle: Bloomberg 2020
Anteile privat- und öffentlich-rechtlicher Vorsorgeeinrichtungen pro Deckungsgrad-Bandbreite zum 31.03.2020
Quelle: Swisscanto Vorsorge AG und Prevanto AG
Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der geschätzten kumulierten Renditen seit dem 1. Januar 2019, also über die vergangenen fünf Quartale. Die vermögensgewichtete Rendite für diesen Zeitraum beträgt 2,86% (ungewichtet: 3,23%). Der Pensionskassen-Monitor schreibt die Rendite jeder Vorsorgeeinrichtung aufgrund von Indexrenditen fort. Die Berechnungen basieren auf der Vermögensallokation der Vorsorgeeinrichtungen am 31. Dezember 2018 und gehen von der Annahme aus, dass seither keine wesentlichen Änderungen in der Allokation vorgenommen worden sind.
Renditen aller berücksichtigten Vorsorgeeinrichtungen seit 01.01.2019
Quelle: Swisscanto Vorsorge AG und Prevanto AG
Der Pensionskassen-Monitor beruht auf den Daten der Umfrage «Schweizer Pensionskassen» der Swisscanto Vorsorge AG. Die Berechnungen werden von der Prevanto AG erstellt. Grundlage der Schätzungen zum 31. März 2020 bilden die effektiven Angaben per 31. Dezember 2018 von 531 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt 660 Milliarden CHF (Schweizer Pensionskassenstudie 2019). Die Schätzungen sind Hochrechnungen aufgrund der Marktentwicklungen und der von den Umfrageteilnehmern zu Beginn des Jahres 2019 gewählten Anlagestrategie. Die Schweizer Pensionskassenstudie 2020 erscheint im August dieses Jahres.
Die Angebotsmieten in der Schweiz sind auch im Januar gestiegen. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Kantonen grosse Schwankungen. Die Spanne reicht dabei von plus 1,8 in Uri bis minus 4,8 Prozent im Kanton Zug.
Der promovierte Wirtschaftswissenschaftler Martin Bardenhewer wird per 1. Mai 2023 neuer Leiter Finanz und Mitglied der Generaldirektion bei der Zürcher Kantonalbank. Der Leiter Institutional Clients & Multinationals...
Gemäss dem neuesten Swisscanto Pensionskassenmonitor lag die Rendite aller Kassen 2022 im Durchschnitt bei minus 12 Prozent. Daran konnte auch eine leicht positive Rendite im Schlussquartal nichts mehr ändern.
Unterländer zieht es zur Dauermiete in die Berge, in die eigene Zweitwohnung oder vermehrt auch in Erstwohnungen. Die Anzahl der Erstwohnungstransaktionen im Kanton Graubünden nimmt wieder zu, wie die ZKB schreibt.
Die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank erwarten für die Schweiz im nächsten Jahr ein Wachstum von einem Prozent. Ein wichtiger Grund sei die hohe Nettozuwanderung.
Das Research der Zürcher Kantonalbank lanciert ein ESG-Rating und analysiert erstmals 142 in der Schweiz kotierte Aktiengesellschaften hinsichtlich Nachhaltigkeit nach Umwelt-, Sozial- und...
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat Jan-Hendrik Völker-Albert zum Leiter Marketing und Markenführung berufen. Völker-Albert tritt seine neue Funktion Anfang des kommenden Jahres an.
Die erste grüne Anleihe der Schweizer Eidgenossenschaft ging weg wie warme Weggli, freut sich Christopher Radler, Senior Fixed Income Manager der Zürcher Kantonalbank. Und es kommen noch mehr. Die Emissionserlöse...
Wegen steigender Zinsen und Energiepreisen sowie wegen der weiter sinkenden Leerwohnungsbestände verändert sich die Dynamik im Schweizer Immobilienmarkt. Das Kaufinteresse bei Eigenheimen lässt zwar etwas nach,...
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat Martin Weder per 1. September zum Leiter des Economic Research ernannt. Er tritt die Nachfolge von Claude Zehnder an, der noch bis Ende März 2023 im Unternehmen bleiben wird. Weder...