Schweizer Small und Mid Caps bleiben interessant

Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.
Helga Kern ist Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

Das Umfeld für Small und Mid Caps bleibt trotz der gestiegenen Bewertung attraktiv, auch wenn es schwieriger wird, deutlich unterbewertete Gesellschaften zu finden. Lesen Sie den aktuellen Kommentar von Helga Kern, Mitglied des Advisory Committees des Swiss Active Alpha Fund.

01.11.2013, 11:57 Uhr

Redaktion: dab

"Mit +29.7% seit Jahresbeginn hat der Swiss Active Alpha Fund sowohl den SPI Extra Index (+23.5%) als auch den SPI Small Cap Index (+20.5%) übertroffen. In den vergangenen fünf Jahren (2008-2013) belegt der Fonds mit einer jährlichen Wertsteigerung von 16% pro Jahr gemäss Morningstar den Spitzenplatz in der Vergleichsgruppe.

Die derzeit bekannt werdenden Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal 2013 zeigen vielfach eine verhaltene Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf, (OC Oerlikon, Clariant), gleichzeitig deutet die verbesserte Auftragslage auf einen guten Geschäftsgang in den kommenden Quartalen hin. Das Umfeld für schweizerische Mid und Small Caps bleibt trotz der gestiegenen Bewertung attraktiv, auch wenn es schwieriger wird, deutlich unterbewertete Gesellschaften zu finden. Kurzfristig hegen wir Zweifel, ob es angesichts der Marktperformance von über 20% zum erwarteten Jahresend-Rally kommen wird und schliessen da und dort Gewinnmitnahmen nicht aus.

Diese Themen bestimmen die Anlagestrategie

Die konjunkturelle Erholung in Südeuropa ist noch fragil, wird aber im Laufe des kommenden Jahres an Schwung gewinnen. In den Koalitionsverhandlungen in Deutschland zeichnet sich ab, dass von einer‚ Sparpolitik‘ abgerückt wird und auch innerhalb der EU eine konstruktive Haltung Raum greift. In den BRIC-Staaten hat sich etwas Ernüchterung breit gemacht. Die Strukturprobleme können aber gelöst werden. Man muss sich auf realistischere Wachstumsraten einstellen, ohne dass diese Staaten ihre‚ Lokomotiv-Funktion‘ einbüssen. Grosse Bedeutung messen wir der‚ Reindustrialisierung‘ in den Vereinigten Staaten zu. Die günstigen Energiepreise erlauben es, die längst notwendige Erneuerung der Produktionsanlagen umzusetzen und die Fertigung vermehrt in den Heimmarkt zurückzuverlagern. Davon profieren exportorientierte schweizerische Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau.

Georg Fischer (+11.7%), Lonza (+8.7%) und Schmolz+Bickenbach (+6.9%) haben im Oktober massgeblich zur guten Performance des Swiss Active Alpha Fund beigetragen. Schmolz+Bickenbach hat erfolgreich die ‚grosse‘ Kapitalerhöhung durchgeführt. Aufgrund der intakten finanziellen Basis (EK-Quote > 35 %) werden die Kreditlinien neu ausgehandelt, was zu Einsparungen in zweistelliger Millionenhöhe führt. Die Aussichten in der Edelstahlindustrie erscheinen im Licht der ausgelasteten Kapazitäten in den USA positiv. Mit einem EV/Umsatz Multiple von 0.4 ist die Gesellschaft im Konkurrenzvergleich (Allehgeny 0.4, Acerinox 0.8, Voestalpine 0.8) tief bewertet.

An der Starrag Gruppe hat der Fonds eine Beteiligung aufgebaut. Der mittelgrosse Maschinenbauer erzielt im fragmentierten Markt für Fräs- und Drehmaschinen mit Marken wie Bumotec, Dörries, Scharmann, SIP und Starrag einen Umsatz von 400 CHF Mio. Die Gesellschaft ist nicht im Massengeschäft von Bearbeitungszentren für mittelgrosse Teile (u.a. Automobilindustrie) tätig, sondern konzentriert sich auf Anlagen für grosse Werkstücke (90%) oder sehr kleine, hochpräzise Teile (10%). Mit 29 % ist die Luftfahrtindustrie einer der wichtigsten Abnehmer. Selbst in der Krise 2008 wurde ein positives Ergebnis erarbeitet und für das laufende und kommende Jahr rechnen wir mit Ergebnis-Verbesserungen. Mit einem EV/Umsatz Multiple von 0.5 und einer PER von unter 12 für 2014 ist das schuldenfreie Unternehmen günstig bewertet.

Dass Calida (+2.5%) früher als erwartet eine Mehrheitsbeteiligung an Lafuma übernehmen wird, hat das Interesse geweckt. Die französische Sport-Bekleidungsgruppe erzielt einen Umsatz 230 CHF Mio. Für die Mehrheitsbeteiligung (51 %) wird Calida insgesamt mindestens 65 CHF Mio aufwenden und den Umsatz von 200 CHF Mio auf 425 CHF Mio mehr als verdoppeln. Ertragsseitig wird sich Lafuma erst ab 2015 positiv auswirken, wenn nach der Restrukturierung eine EBIT-Marge von 8-10% erarbeitet wird. Das EV/Umsatz Verhältnis fällt auf 0.5 und die PER soll 2015 unter 10 liegen."

Alle Artikel anzeigen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzung unserer Website zu ermöglichen.> Datenschutzerklärung