23.07.2019, 17:33 Uhr
Bei J O Hambro Capital Management übernimmt eine Frau mit langjähriger Erfahrung in der weltweiten Vermögensverwaltung die Verantwortung als CEO für UK, Europa und Asien.
Im Rahmen eines Multi-Asset-Ansatzes, welcher sowohl Aktien als auch Anleihen von Unternehmen berücksichtigt, kann laut Giorgo Caputo von JO Hambro auf aufkommende Probleme und Veränderungen frühzeitig reagiert werden.
"Die Anleihenmärkte erkennen Risiken einer Branche oder eines Unternehmens oft vor den Aktienmärkten. Und wer Unternehmensanleihen verfolgt, verfügt über Informationen, welche Aktienanleger oft verpassen", erläutert Giorgio Caputo, Manager des JOHCM Global Income Builder Fund. Unterschiedliche Investitionsmöglichkeiten in Unternehmen seien vor allem dann von Nutzen, wenn die möglichen Ereignisse in einer Branche vielfältig und entsprechend schwer einschätzbar sind. So seien Anleihen in der Kapitalstruktur eines Unternehmens höher angesiedelt als Aktien, da sie es ermöglichen, sich zu einer tieferen Bewertung an einem Unternehmen zu engagieren. "Man erhält so im Vergleich zu Aktien einen grösseren Puffer bei Enttäuschungen", sagt Caputo. Anleihen seien zudem eine gute Alternative, wenn Aktien hoch bewertet sind und keine Sicherheitsmarge bieten.
Richtiger Umgang mit Informationen ausschlaggebend
Für Anleiheanleger sei von entscheidender Bedeutung, Unternehmensprobleme frühzeitig zu erkennen. Der vertragliche Charakter der Couponzahlungen bedeute, dass Anleihegläubiger oft nicht viel Aufwärtspotenzial über die erhaltenen Zinsen hinaus hätten und sich darauf fokussieren müssten, Kursverluste zu vermeiden. "Eine Ausweitung der Credit Spreads kann daher als Frühwarnsignal für Unternehmen und Branchen dienen", sagt Caputo.
Der Zugang zu Informationen könne bei festverzinslichen Wertpapieren im Vergleich zu öffentlich gehandelten Aktien schwieriger sein, da viele Emittenten von Unternehmensanleihen privat seien. Telefonkonferenzen mit Anleihegläubigern würden oft keine "Replay"-Funktion bieten, und der Zugang selbst zu grundlegenden Finanzinformationen könne vom Emittenten kontrolliert werden. "Versierte Bondakteure können diese Informationen jedoch nutzen, um sich ein vollständigeres Bild von einer Branche oder Lieferkette zu machen und Schlüsse zu Aktien zu ziehen", meint Caputo.
Persistenz berücksichtigen bei Entscheidungen
Ein integrierter Multi-Asset-Ansatz, der sich über Branchen, Regionen und Kapitalmärkte erstreckt, kann gemäss Caputo eine Vielzahl von Informationen generieren und Flexibilität bei der Zuteilung der Investments auf Aktien oder Anleihen bieten. Das Konzept der "Business Persistence" bringe dies alles unter einen Hut. Persistenz sei die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen in der Zukunft überleben und gedeihen werde. Bei geringer Persistenz und hoher Unsicherheit wird ein höherer Abschlag auf den geschätzten Unternehmenswert verlangt. "Liegt der Anlagefokus auf Kapitalerhalt, finden sich bei geringerer Persistenz, wie es im Lebensmittelbereich der Fall ist, eher Sicherheitsmargen in den Anleihen eines Emittenten als in dessen Aktien", sagt Caputo abschliessend.