04.11.2020, 17:19 Uhr
Wahlkrimi in den USA. Bis zum Endresultat könnte es Tage, wenn nicht Wochen dauern. Nach dem Kursfeuerwerk zum Wochenbeginn verharrten die Anleger zunächst in Lauerstellung. Wenig später nahmen die Börsen bereites...
Trotz gestiegener konjunktureller Risiken wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr ihr Wachstum fortsetzen. Zu dieser Einschätzung gelangt die britische Fondsgesellschaft Henderson Global Investors in ihrer aktuellen Studie «Strategy Matters». «Allerdings wird das globale Wachstum von mehr als fünf Prozent im vergangenen Jahr auf etwa 4 bis 4,25 Prozent zurückgehen», sagt Tony Dolphin, Chefstratege bei Henderson. Als Wachstumstreiber sieht er in erster Linie die Schwellenländer.
«Aufgrund der weiterhin grossen Nachfrage steigen die Lebensmittel- und Energiepreise und führen so zu einer kurzfristig hohen Inflation», sagt Adrian Pankiw, Economic Analyst und Mitverfasser der Studie. Mittelfristig werde sich der Inflationsdruck durch das schwächere Wirtschaftswachstum jedoch entspannen. Pankiw rechnet in der Folge damit, dass die G7-Zentralbanken, angeführt von der US-Notenbank, ihre Zinspolitik anpassen und es ihnen gelinge, eine Rezession zu vermeiden.
Gleichwohl bestünden grössere Risiken für die Weltwirtschaft als noch im vergangenen Jahr: Wenn die US-Immobilienkrise auf die übrige US-Wirtschaft übergreife und so den privaten US-Konsum verringere, würde dies zu einer Rezession in den Vereinigten Staaten führen. Auch berge die Inflationsentwicklung Risiken: Bleibe die Inflation mittelfristig hoch, könne dies ausreichend hohe Zinssenkungen der Zentralbanken verhindern, mit denen ein gesundes Wirtschaftswachstum gefördert werden sollte. Für die Euro-Zone sieht Henderson ein Inflationsrisiko durch Lohnsteigerungen nach den zahlreichen in diesem Jahr anstehenden Tarifverhandlungen.