Henderson: Lehman-Insolvenz als Nagelprobe

17.09.2008, 09:08 Uhr

Der

Verzicht der US-Zentralbank Fed auf eine Rettungsaktion für die insolvente

Investmentbank Lehman Brothers ist letztlich heilsam für das Finanzsystem. Diese

Meinung vertritt Henderson-Aktienfondsmanager Martin Kinsler in einem aktuellen

Marktkommentar. "Es handelt sich um eine notwendige Nagelprobe des

kapitalistischen Systems", schreibt der auf Finanzwerte spezialisierte Experte.

Der schnelle Abbau von Überkapazitäten in der Investmentbanken-Branche wirke

sich im Endeffekt positiv auf die Restrukturierung und langfristige

Profitabilität der gesamten Branche aus. Der von Kinsler gemanagte Henderson

Horizon Global Financial Fund halte zwar keine Lehman-Positionen, dennoch

erwarte er stürmische Zeiten an den Märkten.

Auch

seine Kollegin Jenna Barnard von der Fixed-Income-Seite gibt noch keine

Entwarnung. Sie hat vor allem den drohenden Zusammenbruch des US-Versicherers

AIG im Blick, der 40 Milliarden US-Dollar von der Fed benötige. "Das Schicksal

von AIG wird für die weitere Entwicklung sowohl der Aktien als auch der

Anleihen-Märkte entscheidend sein", erklärt die Expertin. Barnard ist bei

Henderson Co-Managerin im

Obligationenfonds-Segment.

Auf der

Multi-Management-Seite setzt Henderson Experte Bill McQuaker derzeit vor allem

auf sichere Staatsanleihen, Kasse und derivative Strukturen, um der Unbill der

Märkte zu trotzen. "Im Hinblick auf die weltweiten Wachstumsaussichten nehmen

die Sorgen zu", erläutert er. "Leider ist es nach wie vor so, dass Banken das

Herz des Wirtschaftssystems bilden - egal in welcher Branche und in welchem

Land. Was negative Nachrichten aus der Wirtschaft ausserhalb der Finanzwelt

betrifft, stehen wir vielleicht gerade erst am Anfang."

Den

ausführlichen Kommentar auf Englisch finden Sie hier.

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