04.11.2020, 17:19 Uhr
Wahlkrimi in den USA. Bis zum Endresultat könnte es Tage, wenn nicht Wochen dauern. Nach dem Kursfeuerwerk zum Wochenbeginn verharrten die Anleger zunächst in Lauerstellung. Wenig später nahmen die Börsen bereites...
Der
Verzicht der US-Zentralbank Fed auf eine Rettungsaktion für die insolvente
Investmentbank Lehman Brothers ist letztlich heilsam für das Finanzsystem. Diese
Meinung vertritt Henderson-Aktienfondsmanager Martin Kinsler in einem aktuellen
Marktkommentar. "Es handelt sich um eine notwendige Nagelprobe des
kapitalistischen Systems", schreibt der auf Finanzwerte spezialisierte Experte.
Der schnelle Abbau von Überkapazitäten in der Investmentbanken-Branche wirke
sich im Endeffekt positiv auf die Restrukturierung und langfristige
Profitabilität der gesamten Branche aus. Der von Kinsler gemanagte Henderson
Horizon Global Financial Fund halte zwar keine Lehman-Positionen, dennoch
erwarte er stürmische Zeiten an den Märkten.
Auch
seine Kollegin Jenna Barnard von der Fixed-Income-Seite gibt noch keine
Entwarnung. Sie hat vor allem den drohenden Zusammenbruch des US-Versicherers
AIG im Blick, der 40 Milliarden US-Dollar von der Fed benötige. "Das Schicksal
von AIG wird für die weitere Entwicklung sowohl der Aktien als auch der
Anleihen-Märkte entscheidend sein", erklärt die Expertin. Barnard ist bei
Henderson Co-Managerin im
Obligationenfonds-Segment.
Auf der
Multi-Management-Seite setzt Henderson Experte Bill McQuaker derzeit vor allem
auf sichere Staatsanleihen, Kasse und derivative Strukturen, um der Unbill der
Märkte zu trotzen. "Im Hinblick auf die weltweiten Wachstumsaussichten nehmen
die Sorgen zu", erläutert er. "Leider ist es nach wie vor so, dass Banken das
Herz des Wirtschaftssystems bilden - egal in welcher Branche und in welchem
Land. Was negative Nachrichten aus der Wirtschaft ausserhalb der Finanzwelt
betrifft, stehen wir vielleicht gerade erst am Anfang."
Den
ausführlichen Kommentar auf Englisch finden Sie hier.