22.06.2020, 16:08 Uhr
Die Mehrheit der CFA-Mitglieder befürchtet, dass die Weltwirtschaft etliche Jahre benötigen wird, um sich von der Corona-Krise zu erholen. Längerfristig dürfte sich aber die Beschäftigungslage im Finanzsektor...
Eine vom CFA Institute durchgeführte Umfrage unter seinen europäischen Mitgliedern im Vorfeld des G20-Gipfels in Cannes ergibt, dass 63% der Finanzexperten einen Zusammenbruch der Eurozone für unwahrscheinlich halten. Mehr Europa sei ein realistisches Szenario für einen Ausweg aus der Krise.
Eine gerade durchgeführte Umfrage unter den europäischen Mitgliedern des CFA Instituts, der weltweiten Organisation für Investment Experten, zeigt, dass ein Grossteil der Finanzexperten in Europa ein Scheitern des Euro für unwahrscheinlich hält. Wird entgegen der Erwartung der Experten jedoch keine Lösung für die Euro-Krise gefunden, halten sie die Folgen für immens: 70 Prozent der Investment-Experten setzen den Zusammenbruch des Euro mit dem Scheitern der Europäischen Union gleich.
Befragt zu möglichen Lösungen für die Krise in der Eurozone hielten 51 Prozent der Experten eine Fiskalunion für hilfreich, inklusive der Schaffung eines Europäischen Finanzministeriums mit Befugnissen zur Steuererhebung im Euroraum. Ausserdem sind 61 Prozent der Befragten der Meinung, dass sowohl die Regierungen der Länder als auch der Privatsektor verantwortlich für die Krise sind, nur 3 Prozent vertreten die Überzeugung, dass ausschliesslich der private Sektor die Krise verursacht hat.
Nitin Mehta, CFA, Geschäftsführer des CFA Instituts für Europa, den Mittleren Osten und Afrika: Eine weitere interessante Erkenntnis ist, dass über die Hälfte der Befragten auch der Meinung ist, dass die Länder, die ihre Staatsschulden nicht begleichen können, nicht aus der Währungsunion ausgeschlossen werden sollten.
Die Umfrage wurde vom 10. bis 16. Oktober an 6000 europäische Mitglieder des CFA Institute geschickt und ergab 475 Teilnehmer. 25 Prozent von ihnen waren Portfolio Manager, 10 Prozent Research Analysten, 8 Prozent Risk Manager, 6 Prozent Chief Level Executives, 6 Prozent Relationship Manager, 5 Prozent Corporate Financial Analysten, 5 Prozent Investment Banking Analysten und 35 Prozent "Andere").