Netto-Null wird in institutionellen Portfolios immer realistischer
Die Zahl der Grossanleger, die sich für Netto-Null-Emissionen in ihren Portfolios verpflichten, steigt beträchtlich. (Bild: Shutterstock.com/sepp photography)
Während sich die Politik mit verbindlichen Zusagen zur CO2-Reduktion schwertut, macht die Wirtschaft vorwärts. Im Finanzsektor sind die Fortschritte augenfällig. Weltweit haben sich 52% der Versicherer und 50% der Pensionsfonds verpflichtet, in ihren Portfolios vor 2050 Netto-Null zu erreichen. Das zeigt die "Real Assets Studie 2021" von Aviva Investors.
30.11.2021, 11:18 Uhr
Redaktion: hf
Globale institutionelle Investoren haben in den letzten zwölf Monaten die Ambitionen zur Umsetzung von Netto-Null-Verpflichtungen in ihren Portfolios deutlich erhöht. Das zeigt die neue Ausgabe der Aviva Investors Real Assets Study, eine jährliche Umfrage von Aviva Investors, der Asset-Management-Gesellschaft des britischen Versicherers Aviva.
Die Umfrageergebnisse basieren auf den Antworten von über 1100 Entscheidungsträgern bei globalen Versicherern und Pensionskassen, deren kumuliertes verwaltetes Vermögen mehr als zwei Billionen Euro beträgt.
Institutionelle Anleger sind sich den Herausforderungen im Kampf gegen den Klimawandel zunehmend bewusst und tragen aktiv dazu bei, die Ziele zu erreichen. Der neuen Umfrage zufolge verpflichten sich 52% der Versicherer und 50% der Pensionsfonds, in ihren Portfolios vor 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Das entspricht im Jahresvergleich einem deutlichen Anstieg von insgesamt zwölf Prozentpunkten.
Pensionskassen machen mobil
Unter den Versicherern, die sich bis 2050 dem Netto-Null-Ziel verschreiben, liegen die europäischen (53%) vor ihren nordamerikanischen und asiatischen Nachbarn (beide 51%), wogegen bei den Pensionsfonds die nordamerikanischen (60%) deutlich vor den europäischen (47%) und asiatischen (41%) liegen. 67% aller begutachteten Pensionsfonds haben sich aktuell in irgendeiner Form zu Netto-Null-Zielen bekannt, im Vergleich zu 47% im Vorjahr.
Für 55% der Pensionskassen ist die Fähigkeit von Asset Managern, ESG-Kriterien in den Anlageprozess zu integrieren, ein entscheidender Faktor. "Dieses Ergebnis spiegelt den Wunsch nach mehr Transparenz bei der Integration von ESG-Kriterien in Real-Asset-Strategien", kommentieren dazu die Studienautoren von Aviva Investors.
Bei den Versicherern gaben 50% an, dass für sie die Expertise in der Quantifizierung von ESG-Risiken und -Auswirkungen am wichtigsten ist.
Nachfrage nach Sachwerten ist weiterhin gross
Generell ist der Appetit institutioneller Anleger auf Real Assets nach wie vor gross: 82% der Versicherer und 77% der Pensionsfonds weltweit gaben an, dass sie ihre Allokationen in den nächsten zwölf Monaten erhöhen oder beibehalten wollen.
Daniel McHugh, CIO Real Assets von Aviva Investors erklärt, das Umfrageresultat zeige, wie schnell sich die Anlageklasse Real Assets bei Klima- und ESG-Themen weiterentwickle und wie wichtig die Berücksichtigung dieser Themen für Anlageentscheidungen ist.
"Wir stellen einen grundlegenden Wandel fest – hin zur Messung und Quantifizierung dieser Faktoren und weg von Lippenbekenntnissen", sagt er. Das liege zum Teil am besseren Verständnis, "aber auch an den Endsparern, die für potenzielle Greenwashing-Praktiken stärker sensibilisiert sind."
Auf die Frage, welche klimabezogenen Leistungsindikatoren (KPI) für sie am wichtigsten sind, nannten Versicherer (35%) und Pensionsfonds (37%) an erster Stelle das "physische Klimarisiko", gefolgt vom "Kohlenstoff-Fussabdruck" (32% der Versicherer und 36% der Pensionsfonds).
Versicherer beklagen Regulierung
Auch der Einfluss von Covid-19 war ein Thema. Ähnlich wie im Vorjahr meinen die Befragten, dass der längerfristige Trend zum Homeoffice die grössten Chancen für Investitionen in Sachwerte bieten (43% resp. 41%). Knapp dahinter folgen der wachsende Bedarf an Rechenzentrumsinfrastruktur, Veränderungen bei Reisen und Pendeln sowie Wachstum und Veränderungen im Logistiksektor. Weitere Erkenntnisse der Studie 2021 sind:
• Die Regulierung ist für Versicherer weiterhin das grösste Hindernis bei der Allokation von Real Assets, während sich Pensionsfonds vorwiegend um die Liquidität sorgen.
• 46% gaben an, dass Transparenz bei Berichterstattung und Zielvorgaben für Umweltfaktoren sehr ermutigend sind, wenn es um eine umweltfreundlichere Aufstellung geht – was die Verlagerung weg von Prozessen hin zur Qualität der Berichterstattung an Investoren spiegelt.
• Für die Versicherer (51%) sind Immobilienaktien die Anlageform, in der sie ihre Investitionen am ehesten aufstocken würden, während für die Pensionsfonds Immobilien-Long-Income und Immobilien-Debt (je 49%) die Top-Positionen sind.
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