26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Rund um den Globus blicken Investorinnen und Investoren relativ zuversichtlich in die Zukunft. In der Schweiz ist laut der Schroders Global Investor Studie mit Blick auf die Renditeerwartungen und die Dauer der Corona-Pandemie aber deutlich weniger Optimismus auszumachen.
Anlegerinnen und Anleger sind aktuell zuversichtlich und erwarten in den kommenden fünf Jahren durchschnittliche Gesamtrenditen (Erträge plus Kapitalzuwachs) von mehr als 10% pro Jahr – ungeachtet der Unwägbarkeiten als Folge der Covid-Pandemie. Zu diesem Schluss kam die Schroders Global Investor Studie 2020. Verglichen mit der Befragung von 2019 ist dieser Wert sogar leicht von 10,7% auf 10,9% gestiegen.
Mit Blick auf die langfristigen, historischen Renditen, die am Aktienmarkt erzielt werden konnten, seien die Renditeerwartungen der Schweizerinnen und Schweizer mit 7% pro Jahr deutlich realistischer als die des weltweiten Durchschnitts. Nur die Japaner haben noch tiefere Renditenerwartungen (6%). In Europa zählen die Italiener ebenfalls zu den Anlegern mit eher konservativen Anlageerwartungen (7,9%). Die Deutschen etwa sind mit p.a. Renditen von 8,4% optimistischer gestimmt. "Für die USA erwarten wir bis 2027 indexierte Renditen von weniger als 6% pro Jahr, für Europa solche von weniger als 4% und für Japan sogar nur 3%. Vor diesem Hintergrund muss betont werden, dass Selektivität respektive aktives Management entscheidend ist, wenn höhere Renditen als der Gesamtmarkt erzielt werden sollen", kommentiert Andreas Markwalder, CEO Schroder Investment Management (Switzerland).
Lediglich 6% der weltweit Befragten gehen davon aus, dass die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 mehr als vier Jahre spürbar sein werden. Und nur ein Fünftel (21%) prognostiziert eine Pandemiedauer von mehr als zwei Jahren. Dies dürfte einen Einfluss auf die relativ hohen durchschnittlichen Renditeerwartungen gehabt haben. In der Schweiz hingegen gehen 30% davon aus, dass die Wirtschaft länger als zwei Jahre von der Pandemie gezeichnet sein wird. Dieser vergleichsweise pessimistische Ausblick dürfte die tiefere durchschnittliche Renditeerwartung der Schweizerinnen und Schweizer teils erklären.
"Mit grosser Wahrscheinlichkeit werden die Auswirkungen von Covid-19 in den kommenden Jahren erheblich sein und Volkswirtschaften, die Finanzmärkte, aber auch Bereiche beeinflussen, die darüber hinausgehen", kommentiert Adrian Nösberger, CEO Schroder & Co Bank. Er mahnt zudem, gerade jetzt die Anlagegrundsätze einzuhalten und diszipliniert vorzugehen, auch wenn viele die Pandemie als den ultimativen schwarzen Schwan – also als ein umwälzendes, schwer vorherzusagendes Ereignis – ansehen. Umso wichtiger sei dies in der aktuellen Phase von weltweit niedrigen Zinsen.
Der Ausverkauf an den Börsen im Zuge der Covid-Pandemie hat viele Anleger veranlasst, das Portfolio umzuschichten: 31% der Schweizer Investorinnen und Investoren haben risikoärmere Anlagen als vor dem Ausbruch der Pandemie gekauft. Dieser Wert liegt in etwa auf dem Niveau des weltweiten Durchschnitts (28%). Aber nicht alle haben Risiken komplett aus dem Portfolio verbannt. 20% der Schweizerinnen und Schweizer nahmen risikoreichere Anlagen ins Depot, ungefähr gleich viele wie in Deutschland.
Besonders aktiv wurden diejenigen, die sich selbst als Experte sehen oder die ihr Anlagewissen als "fortgeschritten" einschätzen: 80% der Profis haben im Februar und März das Portfolio angepasst. "Rookies" hingegen blieben etwas gelassener, aber auch in dieser Kohorte reagierten 68% auf die Marktverwerfungen.
Eine grosse Verschiebung zu den Ergebnissen der Vorjahre betrifft die Altersvorsorge. Mittlerweile geben 25% der Studienteilnehmer an, dass für sie bei der Verwendung des verfügbaren Einkommens die Altersvorsorge oberste Priorität habe. Dieser Wert liegt deutlich über dem vor drei Jahren ermittelten Anteil von lediglich 10%. Die Schweizer liegen mit 24% im weltweiten Durchschnitt.