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Schweizer Detailhandel auch nach Ende des Lockdowns im Tief

Für die Monate April und Mai rechnet BAK Economics für den gesamten Non-Food Bereich (inkl. Bekleidung) mit Umsatzeinbrüchen im zweistelligen Bereich. (Bild: Shutterstock.com/Sonpichit Salangsing)
Für die Monate April und Mai rechnet BAK Economics für den gesamten Non-Food Bereich (inkl. Bekleidung) mit Umsatzeinbrüchen im zweistelligen Bereich. (Bild: Shutterstock.com/Sonpichit Salangsing)

Der Schweizer Detailhandel muss aufgrund der Corona-Krise herbe Umsatzeinbrüche hinnehmen. Allein seit Beginn des Lockdowns im März wurde ein Rückgang von 6% verzeichnet. Für 2020 prognostiziert BAK Economics einen Umsatzrückgang um 4.4%.

20.05.2020, 09:43 Uhr

Redaktion: rem

Die Schweizer Wirtschaft sieht sich einem historischen Konjunktureinbruch gegenüber: BAK Economics rechnet mit einem BIP-Rückgang von 5.3% und einem entsprechenden Rückgang des privaten Konsums um 6.4%. Bis April wurden knapp 2 Mio. Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung verzeichnet, damit ist rund jeder dritte Arbeitsplatz von Kurzarbeit betroffen. Im Einklang mit dem betrübten wirtschaftlichen Ausblick hat auch die Konsumentenstimmung ein Rekordtief erreicht.

Im Schweizer Detailhandel wurden allein seit Beginn des Lockdowns im März Umsatzeinbrüche von 6% verzeichnet. Für die Monate April und Mai rechnet BAK Economics für den gesamten Non-Food Bereich (inkl. Bekleidung) mit Umsatzeinbrüchen im zweistelligen Bereich. Die schrittweisen Lockerungen ab Mai sollten zu einer allmählichen Normalisierung des Verlaufs im zweiten Halbjahr führen. Dennoch würden Aufholeffekte durch Einkommensverluste aufgrund der gestiegenen Kurzarbeits- und Arbeitslosenzahlen begrenzt. Die Erholung des Konsums dürfte auch durch gestiegene Unsicherheiten stark gebremst werden.

Für das Gesamtjahr 2020 wird im Bekleidungsgeschäft und im restlichen Non-Food Bereich mit einem Minus gerechnet. Der Food-Detailhandel profitiert hingegen von der fehlenden Konkurrenz aus der Gastronomie sowie dem Einkaufstourismus und dürfte überdurchschnittlich zulegen. Insgesamt resultiert für den Schweizer Detailhandel ein Rückgang des Umsatzes im Jahr 2020 um 4.4%. Für das Jahr 2021 rechnet BAK Economics mit Aufholeffekten in der Höhe von 3.7%. Das wirtschaftliche Umfeld kehre jedoch nicht auf Vorkrisen-Niveau zurück. Gestiegene Arbeitslosenzahlen, Konkurse und Unsicherheiten wirkten hemmend. Das Umsatzniveau im Schweizer Detailhandel werde auch 2021 nach aktuellen Erwartungen noch unter dem Niveau des Jahres 2019 liegen. Auch nach weiteren Erholungen im Jahr 2022 werde das potenzielle Umsatzniveau, welches ohne die Corona-Krise möglich gewesen wäre, nicht erreicht, schreibt BAK Economics in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

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