26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um wieder Aktien zu kaufen? Mario Geniale, CIO der Bank CIC meint, dass jetzt zumindest ein guter Zeitpunkt sei – ob es wirklich der beste ist, könne niemand voraussagen. Der Schweizer Aktienmarkt biete dank seiner defensiven Ausrichtung gute Möglichkeiten für den Auf- und Ausbau eines soliden Anlageportfolios.
Der SMI hat aufgrund der Corona-Krise und des Ölpreisschocks seit Mitte Februar im Vergleich mit anderen Indizes wie dem Dow Jones oder dem Euro Stoxx 50 nur rund halb so heftige Einbussen einnehmen müssen. Ganz schlimm traf es die Schwellenländer mit Ausnahme von China, welche teilweise Kursrückgänge von gegen 50% zu verkraften hatten. Die Schweizer Aktienmärkte haben sich also vergleichsweise gut gehalten, in gewissen Bereichen fand aber dennoch ein Teilausverkauf statt.
"Zahlreiche Anleger möchten jetzt wieder einsteigen und fragen sich, wann der beste Zeitpunkt dafür sein könnte. Der Aktienmarkt befindet sich zurzeit in einer Bodenbildungsphase, den Tiefpunkt der Korrekturbewegung zu finden ist jedoch nahezu unmöglich. Jedoch ergeben sich gerade jetzt sehr interessante Anlagemöglichkeiten für diejenigen, die sowieso investieren wollten und einen Anlagehorizont von fünf bis sieben Jahre haben", sagt Mario Geniale, Chief Investment Officer (CIO) der Bank CIC.
Aus Sicht der Bank CIC ist deshalb derzeit ein guter Zeitpunkt für einen schrittweisen Wiedereinstieg oder für den Aufbau eines Schweizer Aktienportfolios mit erstklassigen Firmen.
Obwohl die Zentralbanken massiv Liquidität in die Märkte pumpen und die Regierungen enorme Fiskalprogramme auf die Beine stellen, ist im ersten Halbjahr 2020 mit einer globalen Rezession zu rechnen. Die Konsumenten sind verunsichert und die Arbeitslosenquoten steigen überall. Des Weiteren müssen die Gewinnschätzungen der Unternehmen teils deutlich nach unten korrigiert werden. Dieser globalen Entwicklung kann sich auch die Schweiz nicht entziehen. Stand heute, ist gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in der Schweiz mit einem Rückgang des BIP von 6,7% zu rechnen. Besonders betroffen sind die Branchen Industrie, Grundstoffe und zyklischer Konsum. Die Unsicherheit führt zu Volatilität an den Aktienmärkten, die wohl noch einige Zeit andauern wird.
Die Bank CIC geht daher in den kommenden ein bis zwei Monaten von einer SMI-Handelsspanne zwischen 8’500 und 10’000 Punkten aus. Bis Ende 2020 wird der SMI wahrscheinlich aber dank seiner hohen Gewichtung von nicht-zyklischen Unternehmen aus den Sektoren Basiskonsum und Gesundheit über der Schwelle von 10'000 Punkten notieren. "Längerfristig sollten Schweizer Aktien dann wieder eine durchschnittliche Rendite von gegen 6% jährlich erreichen können. Zu Aktien gibt es also auch in Zukunft keine echte Alternative, denn Obligationen bieten weiterhin wenig Rendite. Alternative Anlagen eignen sich für einen Privatinvestor nur bedingt. Ein ausgewogenes Portfolio sollte rund 40% Obligationen, als Schutz vor erhöhter Volatilität enthalten, sowie etwa 10% Cash und ca. 50% Aktien", empfiehlt Geniale.
Nach dem starken Kursrückgang bieten qualitativ hochwertige, jedoch bis vor kurzem teure Aktien momentan attraktive Anlagemöglichkeiten. Entscheidend für die Selektion ist der Fokus auf Unternehmen, die hohen Qualitätsansprüchen bezüglich Bilanz, Management und Zukunftsaussichten entsprechen. "Dazu gehören in der Schweiz die drei Schwergewichte Roche, Novartis und Nestlé, die mit je rund 10% Anteil die Basis eines Schweizer Aktienportfolios bilden sollten. Die beiden Pharmakonzerne bieten aufgrund ihrer moderaten Bewertung und dem tiefen Verschuldungsgrad eine attraktive Kaufgelegenheit", so der CIO der Bank CIC. Die Rezession dürfte sich nur leicht auf die Gewinne dieser Unternehmen auswirken. Mittelfristig biete der Megatrend der alternden Bevölkerung hingegen weiterhin grosses Wachstumspotenzial. Nestlé sei als weltweit grösster Nahrungsmittelproduzent gegenüber Konjunkturschwankungen praktisch immun und werde aus diesem Grund von Anlegern weiterhin gesucht bleiben.
"In einem ausgewogenen Schweizer Aktienportfolio dürfen aber auch zyklische Titel nicht fehlen, die unseren hohen Qualitätsanforderungen entsprechen. Zudem gibt es im Segment Small & Mid Cap einige solide geführte Unternehmen, welche über ausgezeichnete Wachstumsperspektiven verfügen. In ein solches Portfolio gehören also auch Schweizer Traditionsfirmen wie beispielsweise Lonza, Schindler, LafargeHolcim oder Straumann", meint Geniale.