26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Die drastischen Massnahmen des Bundesrats zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren im Schweizer Arbeitsmarkt. Dies spiegelt sich auch im markanten Rückgang der Stellenangebote. In der Finanz- und Versicherungsbranche schrumpften die Job-Offerten innert Monatsfrist um über 10%.
Mitte Februar 2020, also kurz vor den ersten Coronafällen sowie dem behördlich verordneten Shutdown der Wirtschaft in der Schweiz, markierte die Zahl der offenen Stellen den Rekord von 210'354. Bis 30. März ist diese Zahl gemäss Jobchannel um 17'900 bzw. 8,5% auf noch 192'448 offenen Stellen gesunken, Tendenz weiter sinkend.
"Wir sind also mit einem sehr guten Arbeitsmarkt in die aktuelle Situation gestartet, weshalb die Zahl der offenen Stellen immer noch höher ist als 2018. Der starke Abnahmetrend lässt allerdings auf wenig Gutes hoffen", kommentiert Sylvia Gyr, Head of Account Management von Jobchannel, einem führenden Anbieter für die gezielte Suche nach Fachkräften. Investjobs, der Stellenmarkt für die Finanzbranche auf investrends.ch, bezieht die Stellenangebote ebenfalls von Jobchannel.
Der Rückgang der offenen Stellen spiegelt sich in sämtlichen Branchen (Daten vom 15. Februar bis 23. März). Sogar der Gesundheitsbereich verzeichnete einen Rückgang um 3,6% auf knapp unter 10'000 offene Stellen. Dies, obwohl die Spitäler ihre Pflegekapazitäten ausbauen. Der Bereich Sozialversicherungen, der nur rund 520 Personen beschäftigt, legte als einzige Branche leicht zu. Dies wohl wegen der Erwerbsausfallentschädigung, welche der Bundesrat beschlossen hat. Gut hielt sich auch das Baugewerbe, das nach wie vor für die Instandhaltung unserer Infrastruktur sorgt und weniger vom Shutdows der Wirtschaft betroffen ist (-3,4%). In der Jobchannel-Statistik ist dies die einzige Branche, welche per 23. März noch mehr als 10'000 Stellen ausgeschrieben hatte.
Am stärksten unter die Räder kamen der Tourismus (-31% auf 494 Stellen), Uhren und Schmuck (-25% auf 537), die Luftfahrt (-25% auf 386). Gastronomie und Hotellerie, welche vor der Krise noch über 9'400 Stellen ausgeschrieben hatte, strich fast 2'000 Inserate (-20%). Ebenso der für den Arbeitsmarkt gleichermassen wichtige Detailhandel, der Mitte Februar noch mehr als 10'000 Fachkräfte suchte.
Die Headhunter der Finanzbranche halten sich zurzeit ebenfalls zurück. Waren am 15. Februar gut 4'100 Jobs ausgeschrieben, waren es am 23. März 500 Jobangebote weniger. Seither wurden sogar 500 weitere Inserate zurückgezogen, wie ein Blick auf Investjobs zeigt. Von der Flaute sind alle Berufsgruppen betroffen. Im Banking beispielsweise sanken die Stellenangebote von 933 auf 878, im Private Banking von 602 auf 580 und im Investmentbanking von 165 auf 144. Nur der Kreditbereich hält sich gut (von 208 auf 206). Der Versicherungssektor erlebte ebenfalls einen markanten Inserateschwund (-11% auf 1'662).
Stellensuchende verschwenden wohl zurzeit nur ihre Energie, zumal persönliche Vorstellungsgespräche eh ausgesetzt sind oder via Videochat stattfinden müssen. Sie warten am besten auf die Aufhebung des Ausnahmezustands. Je eher dies erfolgt, umso rascher dürfte sich die Wirtschaft vom Stillstand erholen und und umso schneller dürfte das Stellenangebot wieder steigen. Gerade im Finanzbereich dürfte einiges Nachholpotential bestehen. Die dann anziehenden Aktienmärkte werden hoffentlich zur Stimmungsbesserung beitragen.