26.05.2023, 09:11 Uhr
Die Zahl der Ansteckungen steigt seit Wochen stetig an. In Peking sei Covid-19 seit vier Wochen wieder das vorherrschende Virus unter allen Infektionskrankheiten, wie die lokale Gesundheitskommission mitteilte.
Covid-19 hinterlässt erste Bremsspuren im Immobilienmarkt. Dennoch droht laut Raiffeisen kein Crash. Aufgrund des Tiefzinsniveaus bleibe Eigentum im Vergleich zur Miete weiterhin die finanziell attraktivere Wahl. Diese Tatsache sichere die Eigenheimpreise gegen grössere Preisrückschläge ab.
Die Covid-19-Pandemie hat bei den Immobilienpreisen im Eigenheimmarkt bisher noch keine Marktreaktion ausgelöst. Auffällig war dagegen der massive Einbruch bei den Immobilienanzeigen. Die Zahl der täglich auf den Markt kommenden Inserate für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen hat sich im April halbiert. Die Raiffeisen-Studie "Immobilien Schweiz" zeigt auf, dass bei den noch geschalteten Anzeigen aufgrund des Lockdowns eine deutliche Zunahme bei virtuellen 3-D-Besichtigungen zu verzeichnen war. "Preiskonzessionen beim Verkaufspreis sehen wir derzeit noch keine. Verkäufer halten offensichtlich an ihren Preisvorstellungen fest, die sie vor der Krise hatten", erklärt Martin Neff, Chefökonom bei Raiffeisen Schweiz.
Die Nachfrage nach Wohneigentum wurde indes kurzfristig gebremst. Raiffeisen ortet dafür primär zwei Gründe. So habe sich die Eigenkapitalausstattung vieler potenzieller Käufer durch massive Börsenverluste verschlechtert. Zudem sei die wirtschaftliche Unsicherheit allgemein gestiegen, sodass mit grossen finanziellen Entscheidungen derzeit eher zugewartet werde. "Die Anzahl Handänderungen wird weiter einbrechen", prognostiziert Neff. Aufgrund der hohen regulatorischen Tragbarkeits- und Eigenmittelanforderungen seien indes die Risiken im Eigenheimmarkt trotz Covid-19 insgesamt gering. Aufgrund des krisenbedingt nun noch länger anhaltenden Tiefzinsniveaus bleibe Eigentum im Vergleich zur Miete weiterhin die finanziell attraktivere Wahl. Diese Tatsache sichere die Eigenheimpreise gegen grössere Preisrückschläge ab.
Bei den Retail- und Gewerbeflächen hat die ausserordentliche Situation die stärksten Spuren hinterlassen. Raiffeisen Economic Research rechnet wegen drohender Firmenschliessungen mittelfristig mit höheren Leerständen, als Folge werden die Mieten weiter unter Druck geraten. "Die Covid-19-Pandemie trifft den Markt in einem bereits ungünstigen Umfeld. Der starke Strukturwandel des Detailhandels durch die Digitalisierung hat bereits vor der Krise zu einer deutlichen Abnahme der Nachfrage nach Verkaufsflächen durch die traditionellen Abnehmer aus dem Non-Food-Segment geführt", stellt Martin Neff fest.
Eine detaillierte Analyse in der Raiffeisen-Studie zeigt, dass Einwanderer zunächst meist in die Städte ziehen. Für 27% der Zuwanderer ist eine der fünf grössten Schweizer Städte (Zürich, Genf, Basel, Lausanne und Bern) der erste Wohnort. Besonders attraktiv sind neben den Grosszentren die Städte der Kantone Freiburg und Waadt sowie das Unterwallis. In der Deutschschweiz stechen der Kanton Aargau und die Region Zug als Einwanderermagnete hervor, ausserdem ist die Bodenseeregion sehr beliebt.
Wenig informiert, ortsunkundig und oft unter Zeitdruck ziehen Einwanderer zunächst in Städten in freie, aber eher unattraktivere Wohnungen. Viele optimieren ihre Wohnsituation jedoch schon nach wenigen Jahren durch einen Umzug aufs Land oder in die Agglomeration, nicht aber in touristische Berggebiete. Die meisten Einwanderer kommen heute alleine, sind jung, hochqualifiziert und verdienen gut. Die Einwanderung ist aber infolge der Mobilitätsbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus stark eingebrochen. "Covid-19 wird den Arbeitsmarkt also längerfristig prägen. Raiffeisen rechnet damit, dass die wegbrechende Zuwanderung bis ins Jahr 2021 Spuren hinterlassen wird", ist der Raiffeisen-Chefökonom überzeugt.
Die vollständige Raiffeisen-Immobilienstudie zum zweiten Quartal 2020 finden Sie hier.