BlueOrchard lanciert Covid-19-Fonds für Schwellenländer

Viele Schwellen- und Frontier Markets sind von der Corona-Pandemie übermässig betroffen. (Bild: Shutterstock.com/Maridav)
Viele Schwellen- und Frontier Markets sind von der Corona-Pandemie übermässig betroffen. (Bild: Shutterstock.com/Maridav)

Das auf Impact Investing spezialisierte Finanzunternehmen BlueOrchard lanciert einen Covid-19-Unterstützungsfonds, der nach eigenen Angaben mehr als 200 Mio. Arbeitsplätze in Schwellen- und Frontier Markets unterstützen soll.

09.11.2020, 10:21 Uhr

Autor: Hanspeter Frey

Der Covid-19-Fonds von BlueOrchard Finance wird laut Mitteilung des Unternehmens von prominenten öffentlichen und privaten Investoren unterstützt und soll ein Startkapital von rund 140 Mio. US-Dollar umfassen. Es ist der erste Fonds dieser Art und soll 20 Institutionen finanzieren, drei Millionen Kleinstunternehmer bedienen und 60 Millionen Arbeitsplätze in Schwellenländern und Frontier Markets erhalten und fördern. Frontier Markets sind Volkswirtschaften, die sich in einer Vorstufe zum einem Schwellenland befinden beispielsweise afrikanische Staaten und Länder Zentralasien.

Der Fonds trägt den Namen BlueOrchard Covid-19 Emerging and Frontier Markets MSME Support Fund. Als Zielgrösse wird eine Fondsgrösse mit einer Reihe staatlicher Entwicklungsorganisationen eine Partnerschaft eingegangen. Dazu zählen die Entwicklungsfinanzierungs-Gesellschaften der USA, Grossbritanniens und Japans. In Deutschland plant die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) dem Investorenkreis beizutreten. In der Schweiz wird der Fonds mit einer speziellen, vom SECO (Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft) unterstützten Fazilität für technische Hilfe unterstützt.

Reiche Erfahrung

BlueOrchard wurde 2001 in der Schweiz gegründet, widmete sich der Finanzierung von Mikrokrediten und gilt als Pionier auf diesem Gebiet. Das Kernprodukt, der Microfinance Fund (BOMF), hatte Ende 2019 die stattliche Grösse von über 2,4 Mr. US-Dollar. Im gleichen Jahr wurde die Aktienmehrheit vom britischen Asset-Manager Schroders übernommen, operativ blieb BlueOrchard unter der Führung von VR-Präsident Peter Fanchoni unabhängig. Für Schroders war die Akquisition ein wichtiger Schritt zum Ausbau des Impact Investings und der nachhaltigen Kapitalanlage (ESG).

Philipp Müller, CEO von BlueOrchard, sagt zur Lancierung des Covid-19-Fonds: "Noch nie dagewesene Zeiten erfordern entschlossenes Handeln. Wir sind dankbar und stolz, dass es uns gelungen ist, eine renommierte Gruppe von öffentlichen und privaten Akteuren in Rekordtempo zusammenzubringen, um die Bedürftigsten zu unterstützen. Seit 20 Jahren bleiben wir unserer Mission treu, Armut und Ungleichheit weltweit zu verringern. Die Auswirkungen der Pandemie haben unsere Überzeugung noch verstärkt".

Taten wichtiger als Worte

Der VR-Präsident von Schroders, Peter Harrison, beton, in diesen Zeiten seien Taten wichtiger denn je. Der Fonds sei ein klarer Beweis für die Bemühungen der Gruppe, "wirklich etwas zu bewirken".

Schwellen- und Grenzmärkte würden von den Auswirkungen von Covid-19 unverhältnismässig hart getroffen. Die beträchtliche Menge an Kapital, die der Fonds bereits aufbringe, werde für Unternehmen, die diese Volkswirtschaften entscheidend unterstützen, einen wichtigen Unterschied machen.

Der neue Fonds bedient ein wichtiges Anliegen. Denn nicht nur leiden viele Schwellenländer und Frontier Markets überdurchschnittlich stark unter der Corona-Pandemie. Sie haben in der Regel auch deutlich weniger finanzielle und strukturelle Möglichkeiten, um die Krise erfolgreich zu bedienen. Tue Gutes und erst noch eintschädigt zu werden ist eine Formel, die auch in diesem Fall Erfolg verspricht.

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