27.03.2024, 08:30 Uhr
Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur...
Martin Schlegel, Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank bekräftigt in einem Interview, die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS sei unerlässlich gewesen. Gleichzeitig erwartet er weitere Zinsschritte.
Wäre die staatlich gestützte Rettung der Credit Suisse durch die UBS nicht zustande gekommen, hätte es «sehr, sehr wahrscheinlich eine Finanzkrise gegeben, die hätte auch das Schweizer System beeinträchtigt, die Schweizer Wirtschaft und natürlich die globale Wirtschaft», sagte Martin Schlegel, Vizepräsident der SNB, gegenüber SRF. «Die CS wäre dann zahlungsunfähig gewesen.»
Die vereinbarte Fusion sei zu dem Zeitpunkt die beste verbliebene Lösung gewesen, allerdings «die beste Lösung unter nur schlechten Lösungen.» Heute Dienstag findet im Hallenstadion die letzte Generalversammlung in der 167-jährigen Geschichte der Schweizer Traditionsbank. Die Aktionärinnen und Aktionären dürften ihren Frust öffentlich machen, zu bestimmen gibt es für sie allerdings faktisch nichts mehr.
Die Probleme um die Credit Suisse hielten die SNB nicht davon ab, die Inflation zu bekämpfen, sagte Schlegel weiter. «Unser Mandat ist glasklar, das ist Preisstabilität.»
Die SNB werde alles tun, damit die Inflation wieder in das von ihr angepeilte Zielband von null bis zwei Prozent zurückkomme. «Falls es notwendig ist, werden wir weiterhin Zinsen erhöhen», sagte Schlegel. Die Inflationsrate liegt seit gut einem Jahr über dieser SNB-Zielspanne. Im März betrug sie 2,9 Prozent und im gesamten Jahr rechnet die Notenbank mit 2,6 Prozent.
Das Zinsniveau sei mit einem SNB-Leitzins von aktuell 1,5 Prozent nicht hoch, ergänzte Schlegel. «Und wir sehen im Moment keine Anzeichen dafür, dass das die Finanzstabilität in der Schweiz gefährden könnte.» Der SNB-Vize bekräftigte zudem, dass die Notenbank bereit sei, Fremdwährungen aus ihren milliardenschweren Devisenreserven zu verkaufen, um den Franken zu stützen. Die Notenbank setzt zur Eindämmung der Teuerung ausser Zinserhöhungen auf die inflationsdämpfende Wirkung einer starken Währung.