27.03.2024, 08:30 Uhr
Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur...
Die UBS holt ihren langjährigen CEO Sergio Ermotti zurück. Der aktuelle Bankenchef Ralph Hamers arbeitet vorerst in anderer Funktion weiter.
Sergio Ermotti kehrt als Konzernchef zur UBS zurück. Der langjährige frühere CEO ersetzt Ralph Hamers an der Spitze der grössten Schweizer Bank, kurz nach der «Zwangsheirat» mit der Credit Suisse. Der Verwaltungsrat der USB habe diese Entscheidung im Hinblick auf die neuen Herausforderungen getroffen, teilte die Bank mit.
CEO Ralph Hamers werde bei der Bank bleiben und Ermotti während einer Übergangsphase beratend zur Seite stehen. «Der Verwaltungsrat möchte Ralph Hamers seinen grossen Dank für seine herausragende Führungsarbeit aussprechen, mit der er UBS in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu Rekordergebnissen geführt hat, sowie für seine entscheidende Rolle beim Zustandekommen der Übernahme der Credit Suisse», heisst es in der Mitteilung. Die Änderungen treten bereits am 5. April nach der Generalversammlung der Bank in Kraft.
Die meisten Beobachter begrüssten das Comeback des Schweizers: «Wir glauben, dass er die richtige Person für die herausfordernde Aufgabe ist», heisst es etwa bei Vontobel. Er habe die Bank bereits nach der globalen Finanzkrise erfolgreich transformiert.
Ermotti war 2020 als UBS-CEO ausgeschieden und ist derzeit Verwaltungsratspräsident des Rückversicherers Swiss Re. Die Leitung des Strategie- und Aufsichtsgremiums des Rückversicherers wird Ermotti nach einer Übergangszeit abgeben. Bei Swiss Re soll Jacques de Vaucleroy als Vizepräsident während der Übergangsphase die Nachfolgeregelung leiten.
Hamers wiederum sagte, er bedauere seinen Rücktritt, aber die Umstände hätten sich in einer Weise verändert, womit niemand gerechnet habe. Die Integration der CS sei nun die wichtigste Aufgabe.
UBS-Präsident Colm Kelleher dankte Hamers «für sein Verständnis der aktuellen Situation und seine Bereitschaft, zurückzutreten.» Die Akquisition der Credit Suisse werde die UBS-Strategie unterstützen, setzt aber auch neue Prioritäten. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass Sergio mit seiner einzigartigen Erfahrung die Integration erfolgreich abschliessen wird, die für die Kunden, Mitarbeiter und Investoren beider Banken sowie für die Schweiz so wichtig ist.»
Ermotti hatte die UBS insgesamt neun Jahre lang geleitet. Zusammen mit Verwaltungsratspräsident Axel Weber hatte er die Investmentbank geschrumpft und die Vermögensverwaltung ausgebaut.
Sein Job bei der Integration der Credit Suisse sieht ähnlich aus: Auch dort muss das Investmentbanking schrumpfen und mit der Strategie der UBS in Einklang bringen.
Vor seinem Wechsel zur UBS im Jahr 2011 hatte Ermotti bei der Unicredit Karriere gemacht. Bereits bei seinem vorherigen Arbeitgeber war er mit der Integration einer Grossbank beschäftigt: Der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank (HVB), die 2005 von der Unicredit übernommen wurde.
Ralph Hamers war vor seinem Amtsantritt als CEO von UBS im Herbst 2020 Chef des niederländischen Finanzinstituts ING. In den Niederlanden läuft noch immer ein Verfahren gegen Hamers im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen Geldwäscherei.