In der letzten Woche feierte der Bullenmarkt sein 10-jähriges Jubiläum. Am 9. März 2009 hatte der Schweizer Aktienmarkt nach der Finanzkrise seinen Tiefpunkt erreicht und hat seitdem rund 143% zugelegt.
18.03.2019, 17:38 Uhr
Redaktion: rem
"Der 10-jährige Bullenmarkt war von vielen Rückschlägen gekennzeichnet", blickt Martina Müller-Kamp, Leiterin Investment Center der Graubündner Kantonalbank, zurück. Hierzu zählen beispielweise die Eurokrise, in welcher der Schweizer Aktienmarkt von seinem Höchst- bis zu seinem Tiefststand fast 30% verloren hat. Auch die Aufhebung der Untergrenze des Frankens im Januar 2015, mit einem Kursverlust von 14% innerhalb eines Tages, ging nicht spurlos an der Börse vorbei. Weitere Meilensteine waren der Brexit und die zunehmenden Konjunktursorgen im letzten Jahr.
Ist bald ein Bärenmarkt fällig? Es werde nun häufig die Befürchtung geäussert, dass eine grössere, längerfristige Korrektur also ein Bärenmarkt aufgrund der bereits lange steigenden Aktienmärkte überfällig sei. "Bullenmärkte sterben jedoch nicht an Altersschwäche", stellt Müller-Kamp fest. Alleine die Dauer eines Bullenmarktes erhöhe daher nicht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bärenmarkt bevorstehe. "Dafür gibt es andere Gründe. Bullenmärkte sterben an Überhitzung", sagt sie. Die hoch ausgelasteten Arbeitsmärkte dies- und jenseits des Atlantiks seien Indizien dafür. Auch die globale Verschuldung, sowohl die Private als auch die Staatsverschuldung, befinde sich auf einem sehr hohen Niveau. Und mit den niedrigen Zinsen boomten die Immobilienmärkte in den meisten Industrieländern. All das seien erste Indizien für eine Überhitzung der Aktienmärkte.
Geldpolitik verschafft Aktienmärkten Zeit WieMüller-Kamp weiter ausführt, spricht aktuell jedoch die expansive Geldpolitik der Notenbanken dem entgegen. Insbesondere die US-Notenbank Fed und die europäische Zentralbank (EZB) haben dem Markt mit ihrer Kehrtwende und der Ankündigung einer lockereren Geldpolitik Zeit verschafft. Waren Ende 2018 seitens der Fed noch Zinserhöhungen geplant, scheint der Zinserhöhungszyklus in den USA vorübergehend beendet. Am 19. und 20. März findet die nächste Fed-Sitzung statt. Es werde voraussichtlich seine geduldige Haltung, welche sich stark an der Datenlage der US-amerikanischen Wirtschaft orientiert, bestätigen, meint Müller-Kamp. Aber auch die EZB werde das Ende der quantitativen Lockerung weiter verschieben und damit an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten. Ursprünglich wurde erwartet, dass EZB Präsident Mario Draghi während seiner Amtszeit, die bis im Herbst dieses Jahres dauert, die Zinsen noch erhöhen wird. Inzwischen dürfte die erste Zinserhöhung frühestens 2020 kommen.
Genau diese geldpolitische Kehrtwende der Notenbanken sorgte auch vergangene Woche für Aufwind an den internationalen Aktienmärkten. Der US-Aktienmarkt erreichte am Freitag den höchsten Stand seit Anfang Oktober des letzten Jahres. Der Schweizer Aktienmarkt (SPI) legte 2,4% zu und in Europa stiegen die Aktienkurse um 3,1%.
Der Bullenmarkt stirbt also nicht an Altersschwäche. Mit der wieder expansiveren Geldpolitik der Notenbanken wurde den Aktienmärkten weitere Zeit gekauft, so Müller-Kamp. Obwohl die Aktienmärkte bereits stark avanciert haben, habe sich der Ausblick verbessert, denkt sie. In diesem Umfeld lohne sich eine Investition in ein breit diversifiziertes Portfolio.
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