Potenzial bei asiatischen Anleihen

Chia Liang Lian ist Leiter für asiatische Anleihen und Fondsmanager des Legg Mason Western Asset Asian Opportunities Fund
Chia Liang Lian ist Leiter für asiatische Anleihen und Fondsmanager des Legg Mason Western Asset Asian Opportunities Fund

Der Legg Mason Western Asset Asian Opportunities Fund hat ein Fondsvolumen von über einer Milliarde US-Dollar erreicht – eine Entwicklung, die gemäss Legg Mason sowohl die ausgezeichnete Outperformance der asiatischen Anleihenstrategie sowie die zunehmende Wahrnehmung asiatischer Anleihen als Kernanlageklasse spiegelt.

26.03.2013, 11:04 Uhr

Redaktion: mak

Die Anlagestrategie berücksichtigt drei wesentliche Faktoren, heisst es in der Mitteilung: Zinsen, Währungen und Sektoren. Seit der Lancierung im Jahr 2008 lag die positive Wertentwicklung des Fonds 4,76 Prozent über dem Vergleichsindex HSBC Asian Local Bond Overall. Im vergangenen Jahr erzielte der Fonds 10,52 Prozent, während die Benchmark bei 8,93 Prozent lag. "Wir gehen davon aus, dass wir weitere renditeorientierte Zuflüsse in asiatische Bonds sehen werden", erläutert Chia Liang Lian, Leiter für asiatische Anleihen und Fondsmanager des Legg Mason Western Asset Asian Opportunities Fund. "Anleihen in Lokalwährung und Produkte mit kürzeren Laufzeiten werden derzeit bevorzugt. Zudem sollte der Appetit der heimischen Anleger für Obligationen ungebrochen bleiben. Die Einkommen steigen an und damit auch die Pensions- und Versicherungsanlagen", sagt Lian.

Hohes Wachstum in China
Die Wachstumsdynamik Chinas hat sich zum Jahreswechsel rasant verbessert. Die aktuellen Trends der vielbeachteten Einkaufsmanagerindizes signalisieren rückläufige Risiken für Extremszenarien, was zum Teil noch der geldpolitischen Lockerung in der Jahresmitte von 2012 zu verdanken ist. Western Asset rechnet für China per anno innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre mit durchschnittlichen BIP-Wachstumsraten von sieben bis acht Prozent. Die chinesische Regierung setzt gezielt darauf, die längerfristigen Herausforderungen zu meistern. So fördert sie etwa den Inlandskonsum, entwickelt die Infrastruktur und ergreift Massnahmen, um die Einkommen nicht zu weit auseinanderdriften zu lassen.

Fokus auf Philippinen
"Unsere grösste Länderübergewichtung halten wir nach wie vor in den Philippinen. Unserer Ansicht nach spricht alles dafür, dass die Bonität des Landes in den nächsten zwölf Monaten heraufgestuft wird. Die kürzlich angekündigten Reformen in Indien werten wir als deutliches Signal dafür, dass die Verantwortlichen die längerfristigen haushaltspolitischen Herausforderungen des Landes angehen wollen. Daher haben wir unser dortiges Engagement weiter ausgebaut", erklärte Lian.

Heikle Währungsfragen
Die jüngste Volatilität der G3-Währungen Yen, US-Dollar und Euro liess auch die asiatischen Devisenmärkte nicht unbeeindruckt. Befürchtungen im Markt, dass sich Länder auf Kosten anderer sanieren könnten, sowie die ständig schwankende Risikobereitschaft, könnten vorübergehend tatsächliche Marktbewertungen und technische Indikatoren verbergen. "Grundsätzlich wird dem wachsenden Einfluss Chinas und dem übrigen Asien, auch ein zunehmend dominanterer Einfluss asiatischer Währungen auf den globalen Handel und die weltweiten Kapitalmärkte zugeschrieben. Deswegen orientieren wir uns innerhalb unserer strategischen Longposition in Asien weiterhin auch taktisch stärker. Das steht im Einklang mit unseren längerfristigen fundamentalen Überzeugungen. Die stärksten Übergewichtungen halten wir im Festlands-Yuan (CNH) und im philippinischen Peso", sagt Lian.

Unter Sektoraspekten sieht Western Asset weiterhin Ertragschancen in ausgewählten bonitätsstarken asiatischen Titeln des wachsenden Universums für Unternehmensanleihen im Singapur Dollar (SGD) und CNH. Besonders die wachsende Bedeutung der chinesischen Währung ausserhalb Chinas sollte mittelfristig für ein höheres Anlegerinteresse an den sogenannten "Dim Sum Bonds" sorgen. Bei US-Dollar-Anleihen erreichte das Neuemissionsvolumen in den ersten drei Januarwochen ein neues Monatshoch von über 16 Milliarden US-Dollar. Die meisten dieser Transaktionen wurden gut platziert - auch wenn es mittlerweile erste Anzeichen für ein Überangebot gibt.

Geopolitische Risiken auf koreanischer Halbinsel
Die Nachhaltigkeit der konjunkturellen Trendwende ist aber weiterhin massgebend für die chinesische Wirtschaft. So kann sich China umso weniger gegen negative externe Einflüsse abschotten, je stärker die Welt wirtschaftlich zusammenwächst. Entscheidend dürfte aber sein, dass China – anders als die meisten Industrienationen – in der Lage ist, bei Bedarf an den nötigen politischen Stellschrauben zu drehen. Für Western Asset ist das relativ stabile Wachstum in China der makroökonomische Anker für das pazifische Asien. Die grössten geopolitischen Risiken liegen auf der koreanischen Halbinsel. Auch den chinesisch-japanischen Inselstreit sollten Anleger im Blick behalten. Beide könnten die Risikoeinschätzung des Marktes beeinflussen.

Neue Marktteilnehmer
Wichtig ist auch ein allgemeinerer Aspekt: Die grössere sozioökonomische Stabilität der Region seit der Finanzkrise von 1997 bis 1998 hat die Gruppe der Anleger in asiatische Anleihen fundamental verändert. Offizielle asiatische Institutionen, wie etwa Zentralbanken und Staatsfonds, waren die Ersten, die sich konsequent im asiatischen Anleihenmarkt engagierten. In den vergangenen Jahren sind nun auch Privatbanken hinzugekommen. Das ist ein völlig anderes Bild als noch Anfang der 1990er, als die Eigenhandelsabteilungen der US-Banken den Markt für von asiatischen Emittenten begebene US-Dollar-Anleihen dominierten. "Der Wandel des Marktes in den vergangenen 20 könnte kaum grösser sein: Wo früher kurzfristig motivierte Händler das Geschehen beherrschten, entfällt heutzutage der Grossteil auf langfristig und strategisch orientierte Anleger mit deutlich niedrigerer Verschuldung. Und künftig steigt wohl auch zunehmend das Interesse nicht traditioneller Anleger mit globaler Ausrichtung, deren Heimatmärkte ausserhalb des pazifischen Asiens liegen", erläutert Lian.

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