Flughäfen (im Bild der Flughafen Frankfurt) leiden besonders unter dem Rückgang der Mobilität. (Bild: Shutterstock.com)
Der Rückgang der Mobilität hat sich wieder verstärkt. Das sind eigentlich schlechte Nachrichten für Verkehrsinfrastruktur-Anlagen, doch bisher zeigte sich der Sektor recht widerstandsfähig, meinen die Experten der DWS.
23.01.2021, 06:00 Uhr
Redaktion: maw
In der ersten Hälfte des Jahres 2020 brach die Mobilität von Personen über alle Verkehrsmittel hinweg regelrecht ein. Die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie wirkten sich besonders stark auf mautpflichtige Strassen, Flughäfen und öffentliche Verkehrsmittel aus. Im Gegensatz dazu war die Güterverkehrsinfrastruktur wie Häfen, Schienengüterverkehr oder schwere Nutzfahrzeuge vergleichsweise robust, sagen die Experten der DWS. Die globalen Lieferketten erwiesen sich daher als recht widerstandsfähig.
Im Sommer 2020, als die Lockdowns in ganz Europa aufgehoben wurden, schnellte die Mobilität fast wieder auf Vorkrisenniveau hoch, insbesondere bei mautpflichtigen Strassen, die auch von der allgemeinen Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel profitierten. Der öffentliche Nahverkehr blieb insbesondere in städtischen Gebieten weiterhin schwach, da ein Grossteil der Bevölkerung von zu Hause aus arbeitete. Seit Frühherbst ist die Personenmobilität jedoch wieder rückläufig, in einigen Ländern sogar ab Mitte Dezember, wie das DWS "Chart of the week" zeigt.
Mobilität an Verkehrsknotenpunkten
Quelle: Google Mobility Reports; Stand: 19.01.2021
Manche Infrastrukturprojekte erlitten 2020 durch die Lockdown-Massnahmen erhebliche Ertragseinbussen. Mit einem Verlust von nur 0,6% für das Gesamtjahr, gemessen an einem weitverbreiteten Branchenindex, seien die Anleger aber noch glimpflich davongekommen. Dafür sorgten Bewertungsausweitungen durch das Niedrigzinsumfeld sowie die weit verbreiteten Hoffnungen auf eine allmähliche Erholung der Nachfrage ab 2021 und darüber hinaus, so DWS. Diese Annahmen stützten auch die Liquiditätsbedingungen und die Finanzierungsfähigkeit von Infrastrukturprojekten. Ein wenig dürfte der geringe Verlust die Anleger dennoch geschmerzt haben, meinen die Experten der DWS, waren sie doch gemäss EdhecInfra über die vergangenen zehn Jahre eine durchschnittliche Jahresrendite von 13% gewohnt.
Die jüngste Covid-19-Welle, die in vielen europäischen Ländern weitere Lockdowns auslöste, führte gemäss Google Mobility im Januar 2021 zu erneuten Einbrüchen des Passagiermobilitätsvolumens. "Infolgedessen gehen wir nun davon aus, dass die Mobilität im ersten Quartal auf niedrigem Niveau verharren dürfte. Mit einer nachhaltigeren Erholung rechnen wir erst im zweiten Quartal", kommentieren die Experten der DWS. Die Erholung sollte dann aber an Stärke gewinnen, gestützt durch immer mehr Covid-19-Impfungen. Angesichts der derzeit beobachtbaren Risikofreude der Anleger gehen die Experten davon aus, dass sich auch die Infrastrukturinvestoren von der erneuten Schwäche der Mobilitätsdaten nicht aus der Ruhe bringen lassen werden.
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