Schweizer Unternehmen trotz Covid-Krise gesund finanziert
Eine Studie der Hochschule Luzern stellt den kotierten Schweizer Unternehmen ein gutes Zeugnis aus. (Bild: Shutterstock.com/TexBr)
Die Corona-Pandemie hat die Kapitalstruktur von kotierten Schweizer Unternehmen nicht wesentlich verändert, wie die Finanzierungsstudie 2021 der Hochschule Luzern zeigt. Obwohl die absolute Verschuldung zunahm, bewegt sie sich gemessen am Medianwert auf einem weiterhin gesunden Niveau.
10.09.2021, 16:31 Uhr
Redaktion: hf
Die Ausschüttungen aller SPI-Unternehmen (Dividendenzahlungen, Ausschüttungen aus Agio und Nennwertreduktionen) summierten sich für das Geschäftsjahr 2020 auf CHF 47.6 Mrd. Das sind nur 5% weniger als fürs Geschäftsjahr davor.
Thomas K. Birrer, Herausgeber der Studie und Dozent an der Hochschule Luzern, ist erfreut über den tendenziell geringen Einfluss der Covid-19-Krise: "Zwar haben Unternehmen ihre Aktienrückkäufe um 30% zurückgefahren. Dennoch blieben die Ausschüttungen überraschend stabil, und es kam auch nicht zu einem breiten Anstieg der Verschuldung. Das sind überaus positive Nachrichten, und die Daten zeigen, dass kotierte Schweizer Unternehmen zumeist sehr solide finanziert sind."
Deutliche Dividendenreduktion nur im SMIM
Ein ähnliches stabiles Bild zeigt sich bei den SMI-Unternehmen. Nur bei den mittelgrossen Gesellschaften (im SMIM vertreten) fand eine deutliche Reduktion der Dividenden statt.
Die von der Hochschule Luzern 199 untersuchten Nicht-Finanzunternehmen wiesen per Ende 2020 bei einer kumulierten Bilanzsumme von CHF 819 Mrd. 44,1% Eigenkapital und 55,9% Fremdkapital aus.
Die Covid-Krise hat keine deutliche Veränderung zu den Vorjahren bewirkt. Die Bilanzstruktur der untersuchten Unternehmen blieb in vergangenen drei Jahren insgesamt relativ konstant, bei einem leichten Rückgang des Eigenkapitals um einige Prozentpunkte und gleichzeitigem Ausbau des langfristigen Fremdkapitals.
Im Vergleich mit dem Jahr 2019 konnte 2020 eine höhere Nettoemissionstätigkeit festgestellt werden. Diese erreichte den zweithöchsten Wert in den letzten zehn Jahren.
Niedrigzinsen schlagen durch
Die niedrigen Zinsen bewirkten eine Zunahme der kurz- und langfristigen verzinslichen Verbindlichkeiten. Sie nahmen von 2011 bis 2020 um 40% auf CHF 224 Mrd. zu. Geänderte Bilanzierungsvorschriften von Leasingverbindlichkeiten verursachten mitunter ein Wachstum des verzinslichen Fremdkapitals 2018 bis 2020 um mehr als CHF 30 Mrd. Die effektiven Fremdkapitalkosten sind seit dem Jahr 2011 aber teilweise deutlich gesunken.
Der Median der Fremdkapitalkosten (berechnet als Zinsaufwand / verzinsliches Fremdkapital) belief sich 2020 auf 2,04%, wobei die Kosten unter den einzelnen Unternehmen stark divergieren.
Die Studie äussert sich auch zur Nachhaltigkeit, konkret zum Markt für grüne Anleihen: Das globale Marktvolumen von Green Bonds nahm in den letzten sechs Jahren von weniger als 30 Mrd. USD auf rund 1000 Mrd. USD rasant zu.
In der Schweiz stieg das ausstehende Green Bond-Volumen in den letzten vier Jahren von null auf über sechs Milliarden Franken. Das scheint auf den ersten Blick und im Vergleich zum gesamten ausstehenden Bondvolumen wenig zu sein. Doch der Wachstumstrend ist auch hierzulande stark. Im ersten Halbjahr 2021 stieg das Volumen ausstehender Green Bonds von Schweizer Emittenten um 23% weiter kräftig an.
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