26.11.2024, 12:04 Uhr
Laut der Financial Times führen der französische Asset Manager Natixis Investment Managers und der italienische Versicherer Generali Gespräche über eine mögliche Fusion.
Barclays Wealth und die Economist
Intelligence Unit haben einen neuen globalen Bericht veröffentlicht, der
erstmals seit Beginn der Rezession veranschaulicht, wie vermögende Investoren
über Wohn- und Gewerbeimmobilien als Anlageobjekt denken. Anleger zeigen
weltweit wieder Vertrauen in Wohn- und Gewerbeimmobilien. Über 50 Prozent der
Schweizer Investoren werden ihr Immobilienengagement in den nächsten zwei
Jahren voraussichtlich erhöhen. Ausserdem zeigen Männer und Frauen bei
Immobilienanlagen deutliche Verhaltensunterschiede. Allgemein bestehen aber starke
emotionale Bindungen zu Immobilienanlagen.
Der Bericht mit dem Titel «Aussichten für Immobilien: ein solides Fundament?» ist der zehnte in der Barclays Wealth Insights-Serie. Auf Grundlage der Befragung von über 2’000 vermögenden Privatanlegern in verschiedenen Märkten weltweit demonstriert der Bericht die Loyalität dieser Investoren gegenüber der Anlageklasse Immobilien. Trotz der Turbulenzen am Immobilienmarkt, geben doppelt so viele der Schweizer Befragten (52 Prozent) an, dass sie ihre Immobilienallokation in den nächsten zwei Jahren um bis zu 20 Prozent erhöhen wollen, verglichen mit denen, die ihre Investitionen in den nächsten zwei Jahren verringern wollen (11 Prozent).
Weltweite Zuversicht
Der Bericht
zeigt ferner, dass diese Zuversicht weltweit zu beobachten ist. In neun der
zehn grössten untersuchten Märkte planen die Anleger, in den nächsten beiden
Jahren stärker in Immobilien zu investieren. Allerdings gegeben das Risiko
einer möglicherweise langsamen wirtschaftlichen Erholung, rät Barclays Wealth
Investoren ein behutsames Vorgehen, um Immobilieneigentum übermässig ausgesetzt
zu sein. Philippe
Sednaoui, Managing Director und CEO von Barclays Wealth in der Schweiz, meint
dazu: «Während die Immobilienpreise in den letzten zwei Jahren weltweit gesunken
sind, hat die Schweiz diesem Trend standgehalten, weil die Preise durch die
grosse Nachfrage ausländischer und heimischer Investoren weitgehend stabil
geblieben sind, dazu ein limitiertes Angebot vorhanden ist. Diese Ergebnisse
sind ein Beleg für die wachsende Zuversicht unter Schweizer Investoren, die
davon ausgehen, gute Renditen zu erzielen. Jedoch, während es ein grosses
Vertrauen in Schwellenländern zu bestehen scheint, sollten Anleger sicherstellen,
dass sie sich nicht zu sehr verpflichten, oder ihre Immobilienportfolios zu
beschränkt gestalten. Breite Ergebnisse belegen dass, Investoren die ihr
Immobilienengagement erhöhen möchten, sich keinesfalls übernehmen sollten. Die
nächsten 12 Monate werden darüber entscheiden, welche Entwicklung der Markt für
Immobilienanlagen langfristig nehmen wird.»
Langfristige Aussichten und
unterbewertete Potenziale
Der Bericht
offenbart nicht nur, ob die Schweizer Befragten ihre Immobilienallokation
erhöhen werden, er misst auch deren Vertrauen in den Sektor. Nach ihrer
allgemeinen Perspektive für Wohnimmobilien befragt, gaben 79 Prozent an, dass
sie durchaus gute Gelegenheiten erkennen. Optimismus herrscht auch in Bezug auf
Gewerbeimmobilien: hier sehen 69 Prozent derzeit Potenzial. Der Bericht zeigt
auch auf, aus welchen Gründen sich Investoren für zusätzliche Immobilienanlagen
entscheiden. Das häufigste Motiv ist der Glaube, dass Liegenschaften eine
bessere langfristige Anlageklasse darstellen (25 Prozent). Der zweitwichtigste
Grund bezieht sich auf das Gefühl des Anlegers, dass kürzliche Preisnachlasse
zu Unterschätzungen geführt haben (23 Prozent). Michael
Dicks, Managing Director und Forschungsleiter bei Barclays Wealth betont dass:
«Die Studie hat ergeben, dass die Anleger einen viel höheren Anteil ihres
Vermögens in Immobilien halten, als wir normalerweise empfehlen würden.
Letzteres weist auf einen echten Bedarf von Investoren die Möglichkeit ihre
Portfolios in weiteren Anlageklassen zu diversifizieren, um Risiko zu
verringern, in Betracht zu ziehen.» Allerdings ermahnt Michael Dicks: «Die
Befragten sind der Überzeugung, dass eine Anlageklasse wie Immobilien eine
langfristige Rentabilität bietet. Dies zeigt sich als höchst interessant, da
dies in der Vergangenheit nicht der Fall war. – ob risikoadjustiert oder in
realen Werten.»
Länder unbegrenzter Möglichkeiten?
International
herrscht weitgehend Einigkeit, denn in neun der zehn Länder haben die
Investoren vor, ihre Allokation um ein bis vier Prozentpunkte zu erhöhen.
Einzige Ausnahme ist Spanien, wo die Preise drastisch eingebrochen sind, aber
nach wie vor ein Überangebot an Immobilien besteht: Hier geben die Investoren
an, dass die durchschnittliche Allokation um 15 Prozentpunkte zurückgehen wird.
Der Bericht gibt ferner Aufschluss darüber, welche regionalen Immobilienmärkte
die Investoren ausserhalb ihres heimischen Marktes am interessantesten finden.
Die USA – deren Subprime-Hypotheken eine der Hauptursachen für die Finanzkrise
waren – gelten als wesentlich attraktiver als alle anderen Märkte. 16 Prozent
der Befragten gaben an, dass sie dort die besten Renditen erwarten. Gleich
hinter den USA sind China und Grossbritannien mit jeweils 7 Prozent die
zweitbeliebtesten Länder für Immobilieninvestitionen. Das gute Abschneiden der
USA und Grossbritanniens ist dem massiven Preisverfall in den letzten Jahren
zuzuschreiben, von dem sich die Investoren in diesen Märkten gute Gelegenheiten
versprechen. Michael Dicks erklärt folgendes: «Im Rahmen von bestehenden
Liegenschaftsportofolios von Anlegern, ist es ermutigend zu sehen, dass einige
Befragten im Ausland investieren möchten. Dennoch gibt es Anzeichen von „Home
Bias“, gemäss Report, das darauf hindeutet, dass wenn Investoren ihre Märkte
bevorzugen alles besser wissen. Diversifizierung ist ein wichtiges Mittel um äussert
konzentrierte Liegenschaftsportofolios zu vermeiden und auch scheinen
Investoren zu unterschätzen wie einfach dies sein kann durch Instrumente wie
REIT (Real Estate Investment Trust).
Immobilien, Geschlechter, Freunde
und Familie
Der Bericht
geht auch auf die besondere Rolle ein, die der Geschlechtszugehörigkeit bei
Immobilienanlagen zukommt. Fast die Hälfte (49 Prozent) der befragten Frauen
sind der Ansicht, dass Immobilien eine weniger riskante Investition sind als
Aktien, verglichen mit 37 Prozent der Männer, die diese Meinung teilen. Frauen
haben in der Regel auch vermehrt Freude an einer Immobilienanlage als Männer.
44 Prozent gaben an, dass ihnen der Kauf einer Immobilie mehr Freude bereitet
als eine Investition in andere Anlageklassen, während sich nur 28 Prozent der
Männer dieser Meinung anschlossen. Bei den Männern investieren 34 Prozent am
ehesten durch einen Immobilienfonds, bei den Frauen bevorzugen nur 14 Prozent
diese Methode. Knapp ein Drittel aller Männer und Frauen legt besonderen Wert
auf den Rat von Familienangehörigen und Freunden. Freunde können grossen
Einfluss auf eine Kaufentscheidung haben, wenn auch nicht immer in finanzieller
Hinsicht. Die beliebtesten Ratgeber sind Immobilienberater, dicht gefolgt von
Privatbanken und Vermögensverwaltern. (cl)