Umweltrelevante Kennzahlen sollen Transparenz von Immobilienfonds erhöhen

Schweizer Immobilien sind für etwas mehr als ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich. (Bild: Shutterstock.com/Sdecoret)
Schweizer Immobilien sind für etwas mehr als ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich. (Bild: Shutterstock.com/Sdecoret)

Schweizer Immobilienfonds erhöhen die Transparenz für Anlegerinnen und Anleger, indem sie künftig umweltrelevante Kennzahlen veröffentlichen. Mit diesem Best-Practice-Standard will die Asset Management Association Switzerland einen weiteren Schritt in Richtung des Ziels vollziehen, die Schweiz als führenden Hub für Sustainable Finance zu etablieren.

01.06.2022, 11:25 Uhr

Redaktion: rem

Die Asset Management Association Switzerland (Amas) hat am 31. Mai die umweltrelevanten Kennzahlen für Immobilienfonds publiziert. Diese treten am 1. Juli mit einer Umsetzungsfrist von 18 Monaten in Kraft. Sie werden laut Medienmitteilung Teil der freien Selbstregulierung der Amas im Bereich Sustainable Finance, die voraussichtlich bis zum 3. Quartal 2022 publiziert wird. Sie werden somit im Sinne einer Best Practice ein Bestandteil der verbandsrechtlichen Standards, die von den Verbandsmitgliedern umgesetzt werden müssen. Die Amas empfiehlt zudem, dass auch diese Kennzahlen von den Revisionsstellen geprüft werden.

"Mit den umweltrelevanten Kennzahlen für sämtliche Schweizer Immobilienfonds bezweckt die Schweizer Asset-Management-Branche die Erhöhung der Transparenz gegenüber den Investorinnen und Investoren und schafft eine Vergleichbarkeit über die verschiedenen Produkte", sagt Sandra Schneider-Frey, Head of Legal & Regulatory Affairs der Amas.

Das Marktvolumen von Schweizer Immobilienfonds belief sich laut Amas per Ende 2021 auf rund 43 Mrd. CHF. Gesamthaft trägt die Immobilienwirtschaft rund 11% zur Schweizer Wirtschaftsleistung bei. Gleichzeitig sind die Schweizer Immobilien gemäss dem Treibhausgasinventar des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) für etwas mehr als ein Viertel der gesamten CO2-Emissionen der Schweiz verantwortlich. Mit den umweltrelevanten Kennzahlen schaffe die Asset-Management-Branche Anreize, den CO2-Fussabdruck von Immobilienfonds zu senken und Massnahmen für eine bessere Energieeffizienz zu ergreifen, sagt Adrian Schatzmann, Geschäftsführer der Amas.

Die Kennzahlen umfassen den Energieträgermix, den Energieverbrauch, die Energieintensität, die CO2-Emissionen sowie die Intensität der CO2-Emissionen. Zudem ist der Abdeckungsgrad (d. h. der Anteil aller fertigen Bauten im Portfolio, für die der Energieverbrauch erhoben wird) zu berechnen und auszuweisen.

Die umweltrelevanten Kennzahlen werden in einem separaten Kapitel in die bestehende "Fachinformation Kennzahlen von Immobilienfonds" integriert. Im Gegensatz zu den bestehenden Kennzahlen sind sie aber nicht Teil der von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) als Mindeststandard anerkannten Selbstregulierung für Immobilienfonds.

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