Spitzenverbände fordern eine Vitalisierungskur für die Schweiz

Der Schein trügt: Wirtschaftsverbände monieren, die Schweiz sei für die Zeit nach Corona ungenügend vorbereitet. (Bild: Shutterstock.com/ Nicoleta Ionescu)
Der Schein trügt: Wirtschaftsverbände monieren, die Schweiz sei für die Zeit nach Corona ungenügend vorbereitet. (Bild: Shutterstock.com/ Nicoleta Ionescu)

Der Schweizerische Arbeitgeberverband, der Gewerbeverband und economiesuisse ziehen am selben Strick. Die drei Dachverbände fordern in einer gemeinsamen Agenda von der Politik Reformen zu drei Kernthemen: Altersvorsorge, Nachhaltigkeit und Regulierung.

26.11.2021, 11:15 Uhr

Redaktion: hf

Economiesuisse, der Schweizerische Arbeitgeberverband und der Schweizerische Gewerbeverband kommen in ihrer gemeinsamen Analyse zum Schluss, dass die Anpassungsfähigkeit der Schweizer Volkswirtschaft gefährdet ist. Die gegenwärtige Erholung dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass der wirtschaftspolitische Rahmen ungenügend auf die Zeit nach Corona ausgerichtet sei, betonen die drei Dachverbände.

Die Schweiz brauche eine Vitalisierungskur, wolle sie für die rasanten Veränderungen in einer globalen, hochtechnisierten Weltwirtschaft gerüstet sein. Ihre wirtschaftspolitische Agenda für die nächsten drei Jahre ist mit einem Aufruf an die Politik verbunden, mit vereinten Kräften den Reformstau zu überwinden, um den Wohlstand in der Schweiz zu erhalten.

Einen grossen Reformbedarf ortet der Schweizerische Arbeitgeberverband bei der Altersvorsorge. Alle Reformanstrengungen müssten jetzt auf die beiden Grossbaustellen AHV und BVG ausgerichtet werden. Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt unterstreicht an einer gemeinsamen Präsentation der drei Verbände: "Neben der Sanierung der ersten und zweiten Säule bleibt kein Platz für einen weiteren Ausbau Sozialstaats".

Ein wichtiger Gradmesser für die zukünftige Wirtschaftspolitik ist für economiesuisse die Nachhaltigkeit. Diese sei umfassend zu verstehen, fordert economiesuisse-Päsident Christoph Mäde: "Die Politik darf sich nicht einseitig auf ökologische Nachhaltigkeit fokussieren, sondern muss bei allen politischen Vorlagen immer auch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigen."

Der Abbau von unnötigen Regulierungskosten sei Kerngeschäft des Schweizerischen Gewerbeverbands (sgv) und ein gesamtwirtschaftliches Anliegen, erläutert Mitte-Nationalrat und sgv-Präsident Fabio Regazzi. Der Bundesrat wird dem Parlament demnächst zwei entsprechende Vorlagen unterbreiten.

Die Bekämpfung von unnötigen Regulierungskosten sei ein ordnungspolitisches Anliegen. Der Staat solle dem Subsidiaritätsprinzip folgend nur in jenen Bereichen Regeln setzen, die tatsächlich eine gesamtgesellschaftliche Koordination brauchen. "Diese Wirtschaftspolitik ist für die KMU ein Wachstumsprogramm aus eigener Kraft", erklärt Mäder.

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