Männer geben bei allen Anlageformen öfter als Frauen an, dass sie Geld investiert haben. (Bild: Shutterstock.com/microstock3d)
Schweizerinnen und Schweizer horten ihr Geld vor allem auf dem Privatkonto und dem Sparkonto. Für Investitionen immer beliebter werden 3a-Vorsorgefonds oder -Wertschriftenlösungen. Aber auch Kryptowährungen kommen gut an, wie eine neue Studie von moneyland.ch zeigt.
19.07.2022, 10:08 Uhr
Redaktion: rem
In einer repräsentativen Umfrage hat moneyland.ch 1500 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz gefragt, wie viel Geld sie in welche Anlageformen investiert haben. Die Studie zeigt: Sämtliche Schweizerinnen und Schweizer haben auf mindestens eine Art Geld angelegt. Fast neun von zehn Befragten (89%) legen mindestens einen Teil ihres Geldes auf dem Privatkonto an. Damit sind Privatkonten die am weitesten verbreitete Art, Geld anzulegen. Selbst Sparkonten werden mit 83% etwas weniger oft fürs Investieren genutzt – obwohl Sparkonten in der Regel ausdrücklich Personen ansprechen, die ihr Geld langfristig halten wollen. Laut moneyland.ch kennen viele Bankkunden den Unterschied zwischen Privat- und Sparkonto nicht.
Nötli unter der Matratze
Die drittbeliebteste Anlageform: Bargeld zu Hause aufbewahren. 42% der Schweizerinnen und Schweizer haben dabei nur wenig Bargeld zu Hause. Lediglich 8% geben an, dass sie viel oder sogar ihr gesamtes Geld in bar aufbewahren. Auch Personen, die ihr Bargeld in einem Schliessfach aufbewahren, tun dies oft nur mit einem kleinen Betrag. Zum Vergleich: Bei fast allen anderen Anlageformen investieren die meisten Befragten jeweils einen mittleren Betrag oder gar nichts. Ausnahme sind Immobilien: 14% der Schweizerinnen und Schweizer haben einen grossen Betrag oder sogar ihr gesamtes Vermögen in Immobilien investiert. Lediglich 13% sagen, dass es sich um einen mittleren Betrag handelt.
Vorsorge gewinnt an Bedeutung
Auf diese herkömmlichen Arten, Geld zu halten, folgt die Vorsorge: 65% geben an, dass sie Geld bei einer Pensionskasse investiert haben. Ebenfalls je über 50% der Bevölkerung haben in 3a-Vorsorgefonds oder -Wertschriftenlösungen sowie Sparkonten der dritten Säule eingezahlt. Besonders die Vorsorgefonds und Wertschriftenlösungen haben laut moneyland.ch im Vergleich zum Vorjahr an Beliebtheit gewonnen.
Die Altersvorsorge ist vor allem bei Personen im Alter von 26 bis 49 Jahren ein grosses Thema. Obwohl beispielsweise Vorsorgelösungen der dritten Säule in der Schweiz zu den verbreitetsten Anlageformen gehören, sagt jeweils nur etwas mehr als ein Drittel der 18- bis 25-Jährigen, dass sie Geld in 3a-Vorsorgefonds oder -Sparkonten eingezahlt haben. Schweizer Aktien haben gegenüber ausländischen Titeln bei der hiesigen Bevölkerung weiterhin einen kleinen Vorsprung: 27% der Befragten geben an, dass sie in Schweizer Titel investieren. Ausländische Aktien befinden sich im Portfolio von 22% der Schweizerinnen und Schweizer.
Kryptowährungen werden noch beliebter
Bitcoin & Co. sind 2022 mit insgesamt 18% noch einmal wesentlich beliebter geworden. Besonders andere Kryptowährungen als der Bitcoin werden im Vergleich zum Vorjahr viel häufiger fürs Investieren genutzt. Mittlerweile hält auch über ein Viertel der Bevölkerung (26%) Gold als Anlage. Aktuell besitzen somit fast so viele Schweizerinnen und Schweizer Gold wie Schweizer Aktien (27%). Ähnlich wie bei Bargeld sagen allerdings die meisten Personen, die Geld in Gold investiert haben, dass es nur ein kleiner Betrag ist. Dasselbe gilt gemäss der Studie auch bei anderen Edelmetallen.
Investment nach Anlageform (Anteil der Bevölkerung). Quelle: moneyland.ch
Männer investieren eher als Frauen
Männer geben bei allen Anlageformen öfter als Frauen an, dass sie Geld investiert haben. Insbesondere Fonds sowie Aktien sind bei Männern überdurchschnittlich beliebt. So sagen beispielsweise 31% der Männer, dass sie in ETFs investieren. Bei den Frauen sind es lediglich 18%.
Personen über 49 Jahre investieren tendenziell weniger: In fast allen Kategorien geben die Befragten in der Altersgruppe von 50 bis 74 Jahre unterdurchschnittlich oft an, dass sie Geld angelegt haben. Besonders markant ist es beispielsweise bei den Kryptowährungen: Nur 6% der über 49-Jährigen haben in Bitcoin investiert. Im schweizweiten Durchschnitt über alle Altersgruppen sind es 18%. Lediglich bei den Immobilien sagen mit 40% etwas mehr ältere Menschen als jüngere, dass sie investiert haben. Zum Vergleich: Im gesamthaften Durchschnitt sind es 35%.
In vielen Bereichen, darunter Aktien, Immobilien und Fonds, investieren Personen mit mehr als 500’000 Franken Vermögen markant häufiger als der Rest der Schweiz. So geben beispielsweise 71% der Millionäre an, dass sie in ausländische Aktien investieren. Unabhängig vom Vermögen sind es in der Schweiz durchschnittlich nur 22%.
Investment nach Vermögen
Quelle: moneyland.ch
In der Deutschschweiz sind laut der Studie fast alle Anlageformen weiter verbreitet als in der Romandie. So besitzen beispielsweise 28% der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer Gold. Ennet des Röstigrabens sind es lediglich 21%. Auch Vorsorgelösungen werden in der Westschweiz weniger oft als Anlageform genutzt. Lediglich Lebensversicherungen und Immobilien sind bei den Romands etwas beliebter als in der Deutschschweiz: So haben 40% der Westschweizer Befragten eine Lebensversicherung. In der Deutschschweiz sind es hingegen nur 36%.
Der grösste Goldproduzent Newmont bietet in einem zweiten Anlauf 16,9 Milliarden Dollar für die australische Newcrest Mining. Nachdem sich der Wert der Aktie zwischen April und September vergangenen Jahres fast...
Fidelity : Unternehmen sehen Licht am Ende des Tunnels
06.02.2023, 10:07 Uhr
Hohe Preise und Zinsen zu Beginn des neuen Jahres lassen vermuten, dass auch 2023 für die Wirtschaft viele Herausforderungen bereithalten wird. Die von Fidelity International jährlich durchgeführte...
Experten der EZB-Geldpolitik haben ihre Inflationsprognosen für den Euro-Raum in diesem Jahr erneut erhöht. Vor allem bei der Kerninflation stiegen die Erwartungen von 3,9 auf 4,4 Prozent.
IWF: Immobilienmarkt gefährdet die Erholung in China
03.02.2023, 10:17 Uhr
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht trotz einer stärkeren Wachstumsprognose für das laufende Jahr erhebliche Risiken für Chinas wirtschaftliche Entwicklung. Besonders der unkalkulierbare weitere Verlauf...
Die abgesagte Aktienplatzierung führt beim indischen Adani Konzern zu einem weiteren Kursdebakel. Nun fürchten einige Marktteilnehmer Auswirkungen auf das indische Finanzsystem.
Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde: Das Start-up Open AI will den Erfolg seines Chatbots zu Geld machen und kündigt eine Bezahlversion an. Microsoft könnte den Nachfolgedienst GPT-4 bald mit einer...
Im Januar sind die Preise für Einfamilienhäuser und Wohnungen in der Schweiz im Durchschnitt leicht gesunken. Und auch bei den Angebotsmieten gab es einen Rückgang.