Die Erträge aus dem Börsengeschäft sind substanziell für SIX.
Bei der Finanzplatzinfrastruktur-Beitreiberin SIX macht das Börsengeschäft nach dem Verkauf des Kartengeschäfts mittlerweile rund die Hälfte des Umsatzes und des Gewinns aus.
17.03.2020, 14:12 Uhr
Redaktion: rem
SIX erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2019 einen Betriebsertrag von 1,129,7 Mio. Franken. Aufgrund der Ausgliederung des Kartengeschäfts in 2018 ist der Betriebsertrag im Vergleich zum Vorjahr etwa um die Hälfte kleiner. Vergleicht man den Betriebsertrag aus weitergeführten Geschäftseinheiten, betrug die Steigerung jedoch 1,2%, wie SIX am Dienstag mitteilte.
Die Betriebskosten sind gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen (+0,5%). Dahinter stehen erhebliche Aufwände für regulatorisch bedingte Projekte sowie substanzielle Investitionen im Rahmen der 2018 eingeleiteten Neuausrichtung des Unternehmens. So investierte SIX im Geschäftsjahr unter anderem in den weiteren Ausbau der Geschäftseinheiten Innovation & Digital und Banking Services. Ebenfalls trieb sie den Aufbau der auf Distributed-Ledger-Technologie (DLT) basierenden Infrastruktur von SIX Digital Exchange «SDX» weiter voran.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag trotz substantieller Investitionen in Technologie und Infrastruktur mit 213,5 Mio. Franken leicht höher als im Vorjahr (+4,4%). SIX räumt ein, dass die hohen Investitionsaufwände in den nächsten Jahren weitere Effizienzsteigerungen und verstärktes Wachstum bedingen. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte ein Anstieg um 24,4% auf 168,0 Mio. Franken und bei weitergeführten Geschäftstätigkeiten um 26,9% auf 120,5 Mio. Franken verzeichnet werden. Das Konzernergebnis für 2018 wurde durch den Einmaleffekt aus dem Verkauf des Kartengeschäfts beeinflusst und sei daher nicht direkt vergleichbar.
Volumensteigerung im Wertschriftengeschäft
Mit 506,3 Mio. Franken trug die Geschäftseinheit Securities & Exchanges auch 2019 den grössten Teil zum Betriebsertrag von SIX bei. Auf dem Primärmarkt verzeichnete SIX im Berichtsjahr sieben Börsengänge mit einem Transaktionsvolumen von total 3,1 Mia. Franken das viertgrösste an einer europäischen Börse in 2019.
Der Handelsumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,5%. Die ab Juli fehlende EU-Äquivalenz in Verbindung mit der bundesrätlichen Massnahme zur Stärkung des Schweizer Kapitalmarktes führte zu einer nahezu vollständigen Konsolidierung des Handels in Schweizer Aktien bei SIX. Auch auf das Post-Trading wirkten sich die Handelsumsätze positiv aus: Das Depotvolumen lag mit einem Jahresdurchschnitt von 3414,0 Mia. Franken um 5,3% höher als im Vorjahr.
In der Geschäftseinheit Banking Services erwirtschaftete SIX einen Betriebsertrag von 187,5 Mio. Franken (+19,9%). Im ersten Quartal 2019 wurde sowohl die SIX Interbank Clearing AG als auch die europäische Korrespondenzbank Swiss Euro Clearing Bank (kurz SECB) vollständig übernommen. Die Zahl der Transaktionen im Schweizer Interbank Clearing (SIC) stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7,8%; die Zahl der Transaktionen im europäischen Interbank Clearing (EuroSIC) um 9,3%. Die Geschäftseinheit Financial Information erzielte einen Betriebsertrag von 368,2 Mio. Franken (7,3% unter Vorjahr).
Das nicht-operative Ergebnis wurde im Geschäftsjahr 2019 durch verschiedene buchhalterische Effekte und Transaktionen beeinflusst, die im Zusammenhang mit der Beteiligung von SIX an Worldline standen. In Einklang mit ihrer strategischen Neuausrichtung hatte SIX ihr bestehendes Kartengeschäft 2018 in eine strategische Partnerschaft mit Worldline eingebracht und dafür 27% der Anteile am Unternehmen Worldline sowie einen Barbetrag von CHF 338 Mio. erhalten. Die Worldline-Beteiligung trug im Geschäftsjahr 2019 wesentlich zum positiven Beitrag aus dem Anteil an assoziierten Unternehmen bei.
Der Generalversammlung wird eine ordentliche Dividende von 3,90 Franken (Vorjahr: CHF 4,10) pro Aktie vorgeschlagen.
Einheitlicher Software-Standard bei Geldautomaten
Die Anzahl der von SIX verarbeiteten Kartentransaktionen stieg um 7,4%. In der zweiten Hälfte 2020 wird SIX die Banken dabei unterstützen, die neue Generation Debitkarten in der Schweiz zu lancieren. Diese bieten eine verbesserte Funktionalität und Sicherheit und können auch im e-Commmerce eingesetzt werden. Zudem hat SIX mittlerweile mehr als 4000 der anvisierten 6000 Geldautomaten in der Schweiz auf einen einheitlichen Software Standard migriert, was die Transaktionsvolumen auf den Systemen von SIX erhöht und die Voraussetzung für weitere Dienstleistungen, etwa Überwachung und Steuerung von Geldautomaten, schafft.
SIX setzt auf anorganisches Wachstum
Infrastruktur, Expertise und Vernetzung in den Bereichen Digital Assets, Blockchain- und Distributed-Ledger-Technologien sind ein wichtiger Teil des Leistungsversprechens von SIX. Sie strebt ein ausgewogenes Verhältnis von Investitionen in die Stabilität, Effizienz und Sicherheit ihrer Infrastruktur und von Investitionen in die Entwicklung innovativer Finanztechnologie an.
Zur Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie setzt SIX laut eigenen Angaben auch auf anorganisches Wachstum. Das Unternehmen hat eine starke Kapitalbasis, ist von Standard & Poor’s mit einem "A+"-Rating eingestuft und verfügt über ausreichende Finanzierungsmöglichkeiten, um Akquisitionen zu tätigen.
Sollten die spanischen Aufsichtsbehörden das freiwillige Barangebot für die spanische Börsen- und Finanzmarktinfrastrukturgruppe BME genehmigen, würde dies Grössen- bzw. Effizienzvorteile bei Technologie- und Wertschriftendienstleistungen mit sich bringen. Beides würde die internationale Wettbewerbsposition von SIX als Finanzmarktinfrastruktur nachhaltig stärken und ihrer Wachstumsstrategie neuen Schub verleihen.
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