11.12.2024, 13:36 Uhr
Die Grossbank stellt laut «Wall Street Journal» ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in den USA neu auf. Im Aussendienst gibt es statt zwei nationale Division neu vier Regionen, zusätzlich zu UBS International und...
Allianz Global Investors hat sich im Anlageskandal um fehlgeschlagene Hedgefonds-Strategien mit dem US-Justizministerium auf einen Vergleich geeinigt. Drei Fondsmanager sind wegen Betrugs angeklagt.
Die US-Börsenaufsicht, die Securities and Exchange Commission (SEC), hat Allianz Global Investors und drei leitende Fondsmanager wegen Betrugs angeklagt. Laut der Anklage haben sie Risiken im Zusammenhang mit den Structured-Alpha-Strategien des Unternehmens vertuscht. Am Dienstag hat sich die Allianz in einem Vergleich bereit erklärt, eine Strafe von 2,33 Mrd. USD zu zahlen und die Anleger mit 3,24 Mrd. USD für ihren verlorenen Einsatz zu entschädigen. Von der Strafe würden ihr aber 1,89 Mrd. USD erlassen, weil sie den Anlegern bereits mehr Entschädigungen gezahlt habe. Weitere 463 Mio. USD würden zugunsten der Staatskasse eingezogen. In einem separaten Vergleich zahlt die Allianz 675 Mio. USD an die SEC.
Der Chef-Investor für mehrere "Structured Alpha»-Fonds, Greg Tournant, und zwei Fondsmanager hätten die Entwicklung der Fonds über Jahre hinweg manipuliert und die mit den Anlagen verbundenen Risiken untertrieben, erklärte das Justizministerium am Dienstag in New York. Tournant, den die Allianz Ende 2021 entlassen hatte, werde der Verschwörung, des Wertpapier- und Anlagebetrugs und der Behinderung der Justiz beschuldigt. Er habe sich in Denver den Behörden gestellt, sagte ein Ministeriumssprecher. Grosse Anleger wie Pensionsfonds hatten mit den Fonds insgesamt 7 Mrd. USD verloren, als die Kapitalmärkte im März 2020 in der Corona-Krise einbrachen. Mehrere Fonds wurden abgewickelt. Zu den Opfern dieses Fehlverhaltens gehören Lehrer, Geistliche, Busfahrer und Ingenieure, deren Renten in institutionelle Fonds investiert werden, um ihren Ruhestand zu sichern.
Die SEC hat ausserdem entschieden, dass AllianzGI für die nächsten zehn Jahre nicht mehr für die Erbringung von Beratungsdienstleistungen für in den USA registrierte Investmentfonds qualifiziert ist und die Erbringung dieser Fondsdienstleistungen einstellen wird. Die SEC hat eine kurze Übergangsfrist eingeräumt, um diese Dienstleistungen auf ein anderes Unternehmen zu übertragen. Wie der Konzern mitteilte, wird die US-Tochter AGI US nun ein verwaltetes Vermögen von 120 Mrd. USD auf Voya Investment Management übertragen, an dem sich die Gruppe auch mit 24% beteiligt.