M&A-Aktivitäten von Schweizer KMU brechen 2021 sämtliche Rekorde

Auch global betrachtet stellte der M&A-Transaktionswert 2021 selbst das bisherige Rekordjahr 2007  in den Schatten. (Bild: Shutterstock.com/Andrey Popov)
Auch global betrachtet stellte der M&A-Transaktionswert 2021 selbst das bisherige Rekordjahr 2007 in den Schatten. (Bild: Shutterstock.com/Andrey Popov)

Der M&A-Markt erholt sich sowohl global wie auch in der Schweiz auf eindrucksvolle Weise. 233 Abschlüsse markieren einen neuen Rekord für die Schweiz und machen den Rückgang im Jahr 2020 mit einer Rekordsteigerung von fast 25 Prozent mehr als wett, wie eine Deloitte-Studie zeigt. Vieles spricht dafür, dass die M&A-Aktivitäten auch 2022 weiter zunehmen werden.

16.02.2022, 14:00 Uhr
Alternatives

Redaktion: rem

Global betrachtet stieg der M&A-Transaktionswert 2021 auf 5,8 Bio. USD und stellte damit selbst das bisherige Rekordjahr 2007 (4,55 Bio. USD) deutlich in den Schatten. Gegenüber 2020 entspricht diese Entwicklung einem Plus von 64%, und die Anzahl der Transaktionen nahm um 24% zu. Die M&A-Entwicklung für die Schweiz verzeichnete gemäss der Deloitte MidCap-M&A-Studie ein ähnliches Wachstum auf 233 Transaktionen (+24,6%). Auch Private-Equity-Investoren zeigten wieder grösseres Vertrauen in den Markt und waren an insgesamt 94 Transaktionen beteiligt. Dies ist mehr als eine Verdoppelung und ebenfalls ein Rekordwert.

M&A-Transaktionen seit 2013

Quelle: Deloitte
Quelle: Deloitte

Schweizer KMU sehen wieder Chancen im Ausland

60 Schweizer KMU haben im vergangenen Kalenderjahr eine Akquisition im Ausland getätigt (+30,4%). Das Vertrauen in Chancen ausserhalb der helvetischen Grenzen ist auf historisch hohem Niveau. Fast die Hälfte der Übernahmen fand in den direkten Nachbarländern statt, wobei Deutschland mit 30% der Transaktionen das bevorzugte Zielland bleibt. Am interessiertesten zeigten sich laut der Studie Schweizer KMU an der TMT-Branche (Technologie, Medien und Telekommunikation) sowie an der Gesundheitsbranche. Beide Sektoren haben im letzten Jahr entscheidend zur Bewältigung der fortschreitenden Digitalisierung während der globalen Pandemie beigetragen. Die produzierende Industrie, die in der Vergangenheit die Rangliste dominierte, fiel 2021 hingegen auf den fünften Platz zurück.

Demgegenüber wurden insgesamt 173 Schweizer KMU übernommen. Die Zahl der heimischen Käufer stieg moderat auf 76 (+10,1%), während Inbound-Transaktionen um über einen Drittel auf 97 Abschlüsse zulegten. "Der sprunghafte Anstieg der grenzüberschreitenden Transaktionen bestätigt das allgemein wiedergewonnene Vertrauen in die internationale gesamtwirtschaftliche Lage. Auch die nachlassende Unsicherheit rund um Covid-19 hat diese Entwicklung sicherlich weiter begünstigt", erläutert Anthony West, Head Corporate Finance bei Deloitte Schweiz.

Knapp drei Viertel der ausländischen Käufer sind europäische Unternehmen. Mehr als ein Drittel davon (36%) kommt aus den direkten Nachbarländern, wobei Deutschland mit 26% der grösste Investor in der Schweiz ist. Ebenfalls auf dem Podest finden sich die USA und Grossbritannien, die bei je 18% der Akquisitionen die Käufer stellten. Transaktionen wurden wiederum vor allem in der Deutschschweiz getätigt, und der Kanton Zürich bleibt mit 55 Abschlüssen die dynamischste Region.

Wirtschaftswachstum dürfte den M&A-Boom weiter ankurbeln

Das Jahr 2021 wird laut Deloitte nach dem turbulenten 2020 sowohl global als auch aus Schweizer Perspektive als Spitzenjahr in die Geschichte eingehen. Es sei unwahrscheinlich, dass sich diese Wachstumsentwicklung bei den M&A-Aktivitäten im Jahr 2022 verlangsamen werde. Der Überfluss an Kapital, die derzeit günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und die hohen Unternehmensbewertungen dürften den M&A-Markt weiterhin ankurbeln. Die TMT- und die Gesundheitsbranche stehen auch 2022 im Fokus, da sie nach wie vor auf der durch die Pandemie ausgelösten Digitalisierungs- und Innovationswelle reiten, so Deloitte.

Potenzielle Hemmnisse für das derzeitige Wachstum sieht Deloitte in möglichen Reisebeschränkungen, Schliessungen und dem Risiko einer Inflation sowie geopolitische Risiken in bestimmten Teilen der Welt.

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