Konjunkturerwartungen im August etwas optimistischer

20.08.2010, 13:39 Uhr

Die Konjunkturerwartungen haben sich

gemäss dem Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für

Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im August wieder etwas

verbessert.


Der Credit Suisse ZEW Indikator

der Konjunkturerwartungen hat sich nach der Abschwächung in den beiden

Vormonaten wieder etwas verbessert. Im August kletterte der Index um 6.9

auf 9.1 Punkte. Damit erwartet nun ein Viertel der befragten

Finanzmarktexperten (+7.2 Prozentpunkte) eine Verbesserung der

Konjunkturlage in den kommenden sechs Monaten. Der Anteil der Experten,

die von einer schwächeren wirtschaftlichen Tendenz ausgehen, blieb

gleichzeitig fast unverändert bei 15.9% (+0.3 Prozentpunkte). Eine

unveränderte Konjunkturlage erwarten 59.1%.

Die

Einschätzung der gegenwärtigen Konjunktursituation ist im Vergleich zum

Vormonat erneut etwas optimistischer ausgefallen, und der entsprechende

Saldo stieg um 5.1 auf 27.3 Punkte. Zwar beurteilt nach wie vor die

grosse Mehrheit von 72.7% die aktuelle Lage als «normal», keiner der

Befragten bezeichnete die Situation aber als «schlecht».

Weiterhin keine Inflation erwartet

Die

Inflationserwartungen sind im August sehr tief geblieben. Der Anteil

der Umfrageteilnehmer, die über die kommenden sechs Monate von einem

sinkenden Preisniveau ausgehen, ist um 7 Prozentpunkte auf 15.9%

gestiegen. Umgekehrt erwarten im August 18.2% (+2.6 Prozentpunkte), dass

die Inflation über diesen Zeithorizont ansteigen wird, während die

Mehrheit der Finanzmarktexperten eine unveränderte Inflationsrate auf

den derzeit tiefen Niveaus für wahrscheinlich hält.

Die

Erwartungen bezüglich der kurzfristigen Zinsen stiegen im August

erneut, und der entsprechende Saldo stieg von 22.2 Punkten auf 34.8

Punkte. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in der kürzeren Frist

von Zinserhöhungen ausgehen, stieg um 15.1 Prozentpunkte auf 39.5%.

Dagegen erwarten 55.8% (-17.6 Prozentpunkte) ein unverändertes

Zinsumfeld.


Kritischer gegenüber SMI-Wachstum

Immer noch 60.5% der Befragten

erwarten einen Anstieg des Swiss Market Index im kommenden Halbjahr.

Dieser Anteil liegt aber um 7.7 Prozentpunkte tiefer als noch im

Vormonat, und der Saldo zum Schweizer Aktienmarkt hat dadurch im August

erneut etwas eingebüsst. Immerhin erwarten nur 16.3% (-1.9

Prozentpunkte) der Befragten einen Kursrückgang, und die verbleibenden

23.3% erwarten einen unveränderten Indexstand.

Der

Anteil der Finanzmarktexperten, der eine Abwertung des Frankens

gegenüber dem Euro erwartet, erhöhte sich im August um 10.2

Prozentpunkte auf 30.2%. Gleichzeitig erwarten die Teilnehmer den

Franken gegenüber USD, JPY und GBP tendenziell stärker als im Vormonat.



Ablauf der Umfrage und Methodologie

Eine

analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991

durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das

allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen

Dienstleistungssektor zu entwickeln.

Im

Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen

Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte

hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der

kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse

haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der

Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen

Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel,

Telekommunikation und gesamthaft.

Die Salden

ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile.

Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators

gegenüber dem Vormonat. (cl)

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