22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
US-Universitätsstiftungen investieren langfristig mit Blick auf Kapitalerhalt, scheuen Risiken aber nicht. Mit breiter Streuung erzielen sie attraktive Renditen. Portfoliomanager Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria nimmt sich den Ansatz zum Vorbild. Die deutsche Ratingagentur Scope stellt seine Strategie vor.
Harvard oder Yale: In den USA finanzieren sich die grossen Universitäten über Stiftungen. Das Geld verwalten Fondsmanager aktiv in sogenannten Endowments. Anders als die deutschen oder europäischen Institutionen investieren die Amerikaner verstärkt auch in renditeorientierte Risiko-Assets sowie in alternative Anlageklassen. Mit Erfolg: Selbst in Krisensituationen erzielen sie überdurchschnittliche Ergebnisse.
Martin Friedrich, Multi-Asset-Stratege und Portfoliomanager bei Lansdowne Partners Austria, orientiert sich am Ansatz der amaerikanischen Elite-Unis und bildet ihn mit dem Lansdowne Endowment Fund ab. Auf Anhieb gaben die Scope-Analysten diem erst 2019 aufgelegten Dachfonds ein B-Rating (gut).
Wie die Berliner Fondskenner erklären, habe sie unter anderem "die sehr langjährige Erfahrung und die hohe Expertise des Fondsmanagers" überzeugt. Den Anlageprozess werten sie als "sehr strukturiert, regelbasiert und wiederholbar."
Wie gehen Endowments in Krisensituationen vor? Der Blick in die Geschichte zeigt: Während der grossen Finanzkrisen seit 1900 haben sie konsequent antizyklisch agiert. Vor schwierigen Marktphasen setzten sie die Aktienquote aktiv herunter. Nach den Krisen erhöhten sie die Aktienallokationen wieder. Die Spanne beträgt bis zu zehn Prozentpunkte.
Die Fonds profitieren dabei von der Nähe zur evidenzbasierten Kapitalmarktforschung der Universitäten, deren Erkenntnisse sie schnell umsetzen. Zudem zeigen sich die Endowments neuen Anlageformen gegenüber aufgeschlossen. "Sie sind dem Markt oft einen Schritt voraus. So gehörten sie zu den Ersten, die in Aktien gingen und waren vorne dabei, als sich Hedgefonds und Private Equity etablierten", erläutert Scope. "Es handelt sich nicht um Witwen- und Waisenportfolios", ergänzt Friedrich.
Auch das Risiko-Rendite-Profil der Stiftungsfonds hat bisher überzeugt. Das Yale-Endowment beispielsweise brachte über 25 Jahre den dreifachen Ertrag verglichen mit der traditionellen Vermögensverwaltung mit einer hälftigen Aufteilung von Aktien und Renten. Man könne grob sagen, die grössten Endowments hätten bei einem doppelten Risiko die dreifache Rendite erzielt, sagt Friedrich.
Extreme Schwankungen sollen vermieden werden. Der Lansdowne Endowment Fund investiert deshalb risikoäquivalent zur traditionellen Vermögensverwaltung. Um eine bessere Rendite zu erzielen, diversifiziert Friedrich sehr breit über 17 Anlageklassen und rund 130 Länder, wie Scope berichtet. Darüber hinaus mischt er alternative Anlageformen wie Rohstoffe, Gold bis hin zu Katastrophenanleihen bei.
Ziel ist eine durchchschnittliche Rendite von rund 7% jährlich. Mit Fokus auf die nächsten zwölf bis 18 Monate sieht allerdings auch Friedrich wie viele andere Auguren eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Rezession. Den antizyklischen Ansatz will er weiterführen (mehr dazu in einem Video von Scope).
In der aktuellen Marktlage ist antizyklisches Vorgehen nicht uninteressant. Nach den heftigen Kursverlusten seit Anfang Jahr bieten sich längerfristig zahlreiche Einstiegsmöglichkeiten.