Kapitalschutz bei Obligationenfonds zentraler

26.03.2010, 16:20 Uhr

Manager von globalen Obligationenfonds legen verstärkt Gewicht auf den Kapitalschutz und nicht mehr so stark auf das traditionelle Ziel der relativen Performance gegenüber einer Benchmark. Dies ist eine der Haupterkenntnisse aus der jährlichen Sektorüberprüfung von Standard & Poor’s Fund Services.

"Wir glauben, dass sich dieses Muster aus zwei Gründen fortsetzen wird", sagte James Mashiter, verantwortlicher Sektoranalyst von S&P Fund Services. "Erstens setzt sich der UCITS III Standard immer mehr durch, so dass Manager einfacher ihre Volatilität reduzieren und den Einsatz von derivativen Instrumenten limitieren können. Zweitens werden Fondsmanager immer empfänglicher der Idee gegenüber, dass Investoren eine Underperformance gegenüber einer Benchmark in Kauf nehmen, wenn dafür durchgehend eine positive Rendite erzielt wird. Dieses Ziel wird gegenüber dem Motto 'Benchmark schlagen und trotzdem Geld verlieren' zunehmend bevorzugt."

Als Beispiel nennt Mashiter den Tri-Alpha International Bond Fund, welcher eine absolute jährliche Rendite zwischen 6% und 8% aufweist (vor Kosten). Auch Stewart Cowley von Old Mutual zielt darauf ab, den Net Asset Value (NAV) des Fonds zu erhöhen und dabei den Geldmarkt konstant zu schlagen. Er ist überzeugt, dass diese Strategie dazu beiträgt, die Benchmark langfristig zu schlagen und sich im ersten Quartil zu positionieren.

Wie dies zu erreichen sei, darüber gehen die Meinungen jedoch weiter auseinander als in der Vergangenheit. "Eine stattliche Anzahl von Fondsmanagern haben sich in den Interviews mit S&P gegensätzlich über die Aussichten im Fixed Income Markt geäussert", fasst Mashiter zusammen. Das Team von ACPI glaubt, dass die Märkte über die verstärkte Emissionstätigkeit stolpern könnten und ist besorgt darüber, dass politische Blockaden notwendige finanzpolitische Sparpakete verhindern. Deshalb halten diese Fondsmanager ihre Duration mit 2,5 Jahren tief. Andere wie etwa Paul Thursby und Peter Geikie-Cobb von Thames River zeigen sich hingegen der langfristigen Duration gegenüber positiver. Sie verweisen auf die freien Kapazitäten in der Weltwirtschaft und auf die hohen Arbeitslosenquoten in den Industrienationen. In den Fonds von Thames River stieg die Duration zwischenzeitlich auf 7,5 Jahre, wurde aber kürzlich reduziert und besser auf die Währungswetten abgestimmt.

Wieder andere wetten darauf, dass der Dollar durch eine sich verbessernde Wirtschaftslage unterstützt wird. Demgegenüber stehen Manager, welche dem Greenback einen langfristigen Abstieg prophezeien. Stewart Cowley von Old Mutual beispielsweise ist überzeugt, dass der US Dollar unter Druck geraten wird und favorisiert stattdessen Währungen, die von der Expansion Chinas profitieren, wie etwa der südafrikanische Rand, der japanische Yen oder der australische Dollar. Paul Brain und sein Team Newton hingegen bevorzugen Länder, die sich selbst finanzieren können und nicht stark von ausländischem Kapital abhängig sind. Brain ist deshalb positiv für die norwegische Krone und den australischen Dollar. (cl)

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