Geldwäscherei: Finma büsst Banque Audi (Suisse)

Die libanesische Bank in Genf muss knapp 4 Millionen Franken Busse bezahlen. (Bild pd)
Die libanesische Bank in Genf muss knapp 4 Millionen Franken Busse bezahlen. (Bild pd)

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht hat bei der Banque Audi (Suisse) schwerwiegende Verstösse zu Geldwäschereiregeln festgestellt. Die Behörde büsst das zu einer libanesischen Bankengruppe gehörende Institut mit fast 4 Millionen Franken und verlangt Korrekturen etwa im Geschäft mit politisch exponierten Kunden.

25.03.2024, 11:16 Uhr
Finanzplätze | Regulierung

Redaktion: sw

Die Banque Audi habe ihre Pflichten in der Geldwäschereiprävention verletzt und schwer gegen das Finanzmarktrecht verstossen, schreibt die Finma in einer Mitteilung. Das habe man im Rahmen eines im Jahr 2022 gestarteten Enforcementverfahrens festgestellt.

Als Folge davon zieht die Finma unrechtmässig erlangte Gewinne von 3,9 Millionen Franken ein und verordnet einen Eigenmittelzuschlag von 19 Millionen Franken. Zudem werden Korrekturen am Geldwäscherei-Abwehrdispositiv verlangt. Während zwei Jahren oder bis zur vollständigen Umsetzung dieser Massnahmen darf die Bank keine neuen Kundenbeziehungen zu politisch exponierten Personen eröffnen.

Da die mutmasslich für die Verletzungen von Aufsichtsrecht hauptsächlich verantwortlichen Personen die Bank und den Schweizer Finanzplatz verlassen haben, verzichtet die Finma indes auf Verfahren gegen natürliche Personen.

Risikoreiche Kundenbeziehungen

Die Finma hatte laut den Angaben 2021 bei einer Vor-Ort-Kontrolle die Kundenbeziehungen der Banque Audi zu politisch exponierten Personen aus mehreren Ländern unter die Lupe genommen und dabei schwere Mängel in der Geldwäschereiprävention festgestellt. So hatte die Bank die Auskunftspflicht nicht eingehalten und risikoreiche Kundenbeziehungen ungenügend abgeklärt.

Im Rahmen Kontrolle holte die FINMA standardmässig alle Berichte der internen Revision ein. Die interne Revision der Bank hatte in einem spezifischen Bericht auf Mängel in der Geldwäschereiprävention bei bestimmten Beziehungen hingewiesen und Massnahmen verlangt. Dieser spezifische Bericht wurde gegenüber der FINMA jedoch zunächst nicht erwähnt und ihr nicht übergeben.

In dem nun abgeschlossenen Verfahren habe die Banque Audi kooperiert und Massnahmen zur Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustands ergriffen, hiess es weiter. Es seien mehrere Personen in Schlüsselpositionen ausgewechselt und die Ressourcen in der Compliance deutlich erhöht worden.

Auch habe die Banque Audi einige Kundenbeziehungen vertieft abgeklärt und sich von Kunden getrennt, so die Mitteilung. Sie habe sich aber auch dazu entschieden, bestimmte risikoreiche Kundenbeziehungen weiterzuführen.

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