Binance unter Verdacht der Geldwäscherei

Nutzer beschweren sich, sie hätten auf der Plattform Geld verloren. (Bild: Shutterstock.com/Chinnapong)
Nutzer beschweren sich, sie hätten auf der Plattform Geld verloren. (Bild: Shutterstock.com/Chinnapong)

Frankreich hat ein Ermittlungsverfahren gegen die Kryptowährungsbörse Binance wegen schwerer Geldwäsche und illegalem Betrieb der Plattform eingeleitet. Die Ermittlungen betreffen die Zeit von 2019 bis 2024 sowie Taten in Frankreich und anderen EU-Ländern.

28.01.2025, 16:52 Uhr

Redaktion: awp

Die Ermittlungen folgten auf Beschwerden von Nutzern, die angaben, Geld verloren zu haben, nachdem sie über die Plattform investiert hatten, weil ihnen angeblich falsche Informationen gegeben wurden. Die Plattform sei zum damaligen Zeitpunkt bei der französischen Finanzmarktaufsicht (AMF) weder registriert noch zugelassen gewesen, heisst es von Seiten der Staatsanwaltschaft in Paris.

Binance ist eine Handelsplattform für Digitalwährungen wie Bitcoin. Gemessen am Handelsvolumen ist es der grösste Marktplatz dieser Art. Kryptowährungen sind verschlüsseltes, digitales Geld, das unabhängig von Geldinstituten, Zentralbanken und Staaten geschaffen wurde.

Hat Kryptobörse Geldwäsche begünstigt?

Überweisungen von Kryptowährungen werden in einer offen einsehbaren Datenbank, der sogenannten Blockchain, gespeichert. Wer in solche Währungen investiert, muss sich auf Kursschwankungen einstellen.

Nach den Ermittlungen sei Binance seinen Sorgfaltspflichten im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung nicht nachgekommen und habe möglicherweise Straftaten wie Drogenhandel und Steuerhinterziehung begünstigt, teilt die Staatsanwaltschaft mit.

Gründer Changpeng Zhao 2024 in den USA verurteilt

Binance habe auch über Influencer und Werbekampagnen in sozialen Netzwerken für sich geworben, ohne bei der Finanzmarktaufsicht registriert gewesen zu sein. Untersucht würde nun das Ausmass möglicher Vorfälle und die Rolle, die Führungskräfte dabei gespielt haben.

In den USA war Binance-Gründer Changpeng Zhao im Mai vergangenen Jahres wegen der Umgehung von Geldwäsche- und Sanktionsgesetzen zu vier Monaten Haft verurteilt worden. Die Betreiber der Kryptobörse hätten trotz Millionen von Kunden in den USA nicht die vorgeschriebenen Kontrollen aufgesetzt und damit fragwürdige Geldflüsse möglich gemacht.

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