Europas exportorientierte Branchen profitieren

03.02.2010, 09:04 Uhr

Die Aussichten für exportorientierte europäische Unternehmen sind positiv. Diese Meinung vertritt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen Marktkommentar.



Markus Steinbeis,
Fondsmanager im Bereich European Equities bei Pioneer Investments

"Die Anleger müssen sich aber gleichzeitig auf deutliche Schwankungen am europäischen Aktienmarkt einstellen", erklärt Markus Steinbeis, Fondsmanager im Bereich European Equities bei Pioneer Investments. Politische Einflüsse, wie etwa zuletzt die von US-Präsident Obama vorgestellten Regulierungspläne für die Bankenbranche, sowie konjunkturelle Enttäuschungen könnten immer wieder für negative Kursreaktionen sorgen. Stockpicking sei deshalb angesagt.

Beispiel Peugeot

Vor allem die Aktien exportorientierter Unternehmen in Europa haben gute Perspektiven: „Im Zuge der globalen Konjunkturerholung wird der europäische Export positiv beeinflusst. Anleger sollten deshalb Aktien von Unternehmen bevorzugen, die einen nennenswerten Teil ihres Umsatzes in den Emerging Markets generieren.“ Ein Beispiel sei Peugeot. Der französische Automobilhersteller fokussiere sich laut jüngst vorgelegtem Plan künftig stark auf den Aufbau des Geschäftes in den Emerging Markets. Aber auch Papiere von Firmen aus defensiven Branchen wie Nahrungsmittelherstellung böten Anlegern gute Chancen.

Konjunkturlokomotive neu Emerging Markets

Bei europäischen Titeln, die auf den Binnenkonsum angewiesen sind, rät Steinbeis jedoch zur Vorsicht. Der Binnenkonsum in Europa falle als Konjunkturtreiber wegen der hohen Arbeitslosigkeit vorerst aus. Und die innereuropäische Nachfrage nach Investitionsgütern bleibe ebenfalls gering, weil die niedrige Kapazitätsauslastung ein massvolles Umsatzwachstum problemlos bewältigen könne, ohne Neu-Investitionen auszulösen. „Europa wird – ähnlich wie die USA – aufgrund der strukturellen Probleme in den kommenden Jahren wahrscheinlich nur ein moderates Wirtschaftswachstum erleben“, sagt Steinbeis. Die Rolle der Konjunkturlokomotive übernähmen die Emerging Markets. Selbst wenn in diesem Jahr die europäischen Volkswirtschaften von den Massnahmen der Notenbanken und der Fiskalpolitik konjunkturellen Rückenwind erhielten, werde der Markt künftig stärker von Herausforderungen wie etwa den Exit-Strategien der Notenbanken aus der lockeren Geldpolitik geprägt. (mak)

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