13.05.2025, 11:41 Uhr
Laut den Ökonomen der UBS wird die Schweizer Wirtschaft im laufenden und kommenden Jahr vor sich hindümpeln. Schuld daran ist Donald Trump.
Die Finanzagentur des Bundes reagiert auf den absehbar höheren Finanzierungsbedarf infolge der Schuldenpläne. Erstmals denkt sie auch über Papiere mit mehr als 30 Jahren Laufzeit nach.
Angesichts des steigenden Finanzierungsbedarfs durch die schwarz-roten Schuldenpläne plant die Agentur die Ausgabe neuer Bundesleihen. So will der Schuldenmanager des Bundes im zweiten Halbjahr 2025 Anleihen mit siebenjähriger Laufzeit wieder einführen, wie Tammo Diemer, Chef der Finanzagentur, an einer Pressekonferenz in Frankfurt ankündigte.
Die Finanzagentur wolle vor dem Hintergrund eines deutlich wachsenden Angebots an Bundesanleihen neue Investorengruppen ansprechen, begründete Diemer den Schritt. Die Agentur gehe «von einem höheren Finanzierungsbedarf über einen längeren Zeitraum» aus.
Gespräche mit Investoren hätten ergeben, dass das Zinspapier mit siebenjähriger Laufzeit für Investoren interessant sei, die im mittleren Laufzeitbereich investierten, aber etwas mehr Rendite erwarteten, als mit der fünfjährigen Anleihe zu erzielen ist.
Die Finanzagentur hatte erstmals 2020 wegen des steigenden Finanzierungsbedarfs in der Coronakrise siebenjährige Anleihen begeben, die Laufzeit 2024 jedoch vorerst wieder eingestellt. In diesem Jahr plant der Bund, Anleihen mit einem Volumen von 380 Milliarden Euro zu platzieren. Ab 2026 könnte dieser Betrag jedoch deutlich ansteigen.
Erstmals bestätigte Diemer auch, dass sich die Finanzagentur mit der Emission von Anleihen mit 50-jähriger Laufzeit beschäftigt. Dies werde immer wieder geprüft. Konkrete Pläne zur Einführung einer 50-jährigen Bundesanleihe in diesem Jahr gebe es jedoch noch nicht. Bislang bietet die Behörde Anleihen mit einer maximalen Laufzeit von 30 Jahren an.
Generell sei die Investorennachfrage nach Bundeswertpapieren sehr hoch – und auch der Status der zehnjährigen Bundesanleihe als Referenz für sämtliche Euro-Zinspapiere trotz der deutlich ansteigenden deutschen Staatsverschuldung nicht in Gefahr. «Deutschland kann sich zu besseren Konditionen als alle anderen Emittenten im Euro-Raum refinanzieren», sagte Diemer. «Das ist auch ein Wettbewerbsvorteil für die deutsche Wirtschaft.»
Bei US-Staatsanleihen beobachtet der Chef der Finanzagentur dagegen einen Stimmungsumschwung unter den Investoren. «Wenn von der US-Administration eine derart hohe Unsicherheit ausgeht, reagiert der Markt verschreckt. Er nimmt eindeutig vorweg, dass die Gewichtung des Euros in den Portfolios der Investoren zunimmt, zulasten des Dollars.»