Deutscher Aktienmarkt laut Pioneer attraktiv

14.09.2010, 12:11 Uhr

Der europäische Aktienmarkt wird sich bis zum

Jahresende trotz anhaltender Volatilität freundlich entwickeln. Zu dieser

Einschätzung kommt die Fondsgesellschaft Pioneer Investments in einem aktuellen

Marktkommentar. "Trotz möglicher Korrekturen dürfte die US-Notenbank durch ihr

Handeln die Aktienmärkte positiv beeinflussen – davon profitiert auch Europa“,

erklärt Markus Steinbeis, Fondsmanager im Bereich European Equities bei Pioneer

Investments.


Besonders interessant findet der Investmentexperte

europäische Rohstoffaktien: "Der strukturelle Aufwärtstrend im Rohstoffsektor

bleibt intakt." Neben Rohstoffwerten sind laut Steinbeis aber auch im Industrie-

und Konsumgüterbereich attraktive Aktien zu finden. Aktuell setzt er hier etwa

auf das Technologieunternehmen ABB und auf den Luxusmarkenkonzern LVMH. "Die

Schlüsselrolle spielt dabei die Nachfrage aus den Emerging Markets", sagt der

Fondsmanager. "Grundsätzlich sind alle Unternehmen interessant, die einen hohen

Umsatzanteil in den wirtschaftlich stark wachsenden Regionen der Welt haben."


Aus diesem Grund hat der Fondsmanager derzeit

deutsche Aktien übergewichtet, obwohl er keinen Länderansatz verfolgt. "Solange

das Wachstum in den Schwellenländern weitergeht, wird der deutsche Markt mit

seinem starken Auslandsgeschäft der attraktivste in Euroland bleiben", erwartet

Steinbeis. "Bis auf weiteres profitiert der deutsche Export vom schwachen Euro,

günstigen Finanzierungsbedingungen und hoher Wettbewerbsfähigkeit." Unter

deutschen Aktien bevorzugt Steinbeis Industrie- und Automobil-Werte, wie Siemens

und Daimler.


Neben einem starken Schwellenländer-Fokus ist für den

Investor auch eine solide und nachhaltige Dividendenrendite sehr wichtig.

"Unternehmen mit diesem Profil finden wir trotz der dortigen strukturellen

Probleme auch in Südeuropa", betont Steinbeis. Firmen, die sich aber auf die

Binnenwirtschaft dieser Länder fokussiert haben, meidet er. Mit Blick auf die

Finanzbranche ist Steinbeis skeptisch: Die Banken belasteten Intransparenz,

Unterkapitalisierung sowie die zunehmende Regulierung. Versicherer litten an

Margendruck und einem für sie ungünstigen Kapitalmarktumfeld. "Vor diesem

Hintergrund werden Finanzwerte nicht der Treiber eines Börsenaufschwungs sein;

sie bergen vielmehr erhebliche Risiken bei erneuten Marktturbulenzen", erklärt

der Investmentexperte. (cl)

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