22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Finanzmarkttest der Credit Suisse und des
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt im Oktober
eine deutliche Verschlechterung der Konjunkturaussichten. Der Credit
Suisse ZEW Indikator der Erwartungen fällt um 46.7 Punkte auf -91.1
Punkte. Lediglich noch 2.2% der Befragten rechnen mit einer
Verbesserung der Konjunkturlage in den nächsten sechs Monaten.
Die
aktuelle Konjunkturlage wird ebenfalls etwas pessimistischer
eingeschätzt als im Vormonat. Der entsprechende Saldo reduziert sich um
11.1 Punkte auf 6.7 Punkte und bleibt damit nur noch knapp im positiven
Bereich. Während der Saldo der Inflationserwartungen unverändert bei
-46.7 Punkten liegt, haben sich die Erwartungen gegenüber dem
kurzfristigen Zinsniveau im Oktober noch einmal deutlich von -6.8 auf
-51.1 Punkte reduziert. Auch gegenüber der Arbeitsmarktsituation geben
sich die befragten Finanzmarktexperten pessimistischer und mehr als 80
Prozent gehen von einer Erhöhung der Arbeitslosenquote in den kommenden
sechs Monaten aus.
In der aktuellen Umfrage des Schweizer
Finanzmarkttests sind die Erwartungen der Finanzmarktexperten bezüglich
der wirtschaftlichen Dynamik in der Schweiz auf ein Rekordtief
gefallen. 93.3% der Befragten erwarten eine sich verschlechternde
Konjunktur. Nur noch marginale 2.2% erwarten eine Verbesserung und 4.4%
gehen von einer gleichbleibenden Situation aus. Der Credit Suisse ZEW
Indikator sinkt daher um 46.7 Punkte auf -91.1 Punkte. Die Einschätzung
der aktuellen Situation bleibt mit 6.7 Punkten zwar immer noch im
positiven Bereich, fällt im Oktober aber 11.1 Punkte tiefer aus als im
Vormonat. Die aktuelle Wirtschaftssituation betrachten gut drei Viertel
der Finanzmarktexperten als normal und nur noch 15.6% als gut.
Inflation in der Schweiz sinkt
Die
Inflationsrate in der Schweiz ist im August wieder auf 2.9% gesunken,
nachdem sie während rund eines Jahres angestiegen war. Mit 60% der
Experten erwartet eine klare Mehrheit der Umfrageteilnehmer einen
weiteren Rückgang. Eine höhere Teuerungsrate prognostizieren 13.3% der
Befragten und 26.7% erwarten eine unveränderte Rate. Der Saldo bleibt
unverändert bei -46.7 Punkten. Im Zuge der globalen konzertierten
Zinssenkungsaktion mehrerer wichtiger Zentralbanken senkte auch die
Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Zielzinsrate von 2.75% auf 2.5%.
Genau 60% der Finanzmarktexperten prognostizieren weiterhin sinkende
kurzfristige Zinsen. In der Folge sinkt der Saldo deutlich um 44.3
Punkte auf -51.1 Punkte.
Die Aktienmärkte waren in den letzten
Wochen von grossen Kursschwankungen geprägt. Nach einer Woche mit
massiven Verlusten verzeichnete der Swiss Market Index (SMI) Zugewinne
in Rekordhöhe. Gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer prognostiziert auf
6-Monats-Sicht immer noch einen Anstieg der Aktienkurse, während ein
Fünftel der Experten weiterhin von sinkenden Aktienkursen ausgeht.
Weitere Aufwertung des Franken erwartet
Gut
die Hälfte der Analysten rechnet damit, dass sich der Schweizer Franken
gegenüber dem Euro weiter aufwerten wird. Der entsprechende Saldo sinkt
leicht um 4.4 Punkte auf 40 Punkte.
Der Ölpreis ist in den
vergangenen Wochen deutlich gesunken und notiert derzeit unter USD 80
pro Barrel. 46.7% der Finanzmarktexperten prognostizieren einen
unveränderten und 40% einen weiter sinkenden Ölpreis. Der Saldo sinkt
daher deutlich um 22.2 Punkte auf -26.7 Punkte.
Die
Einschätzungen zum Goldpreis haben sich seit dem letzten Monat kaum
verändert. 43.2% der Experten erwarten einen weiter steigenden, 27.3%
der Umfrageteilnehmer einen sinkenden Goldpreis.
Die eingetrübten
Konjunkturerwartungen spiegeln sich auch in den Einschätzungen der
Gewinnsituation der Unternehmen, der Umsatzrendite und der
Arbeitslosenrate wider. Sowohl bei der Gewinnsituation als auch bei der
Umsatzrendite erwarten 88.4% der Befragten eine Verschlechterung. Der
Saldo liegt daher in diesen beiden Bereichen bei -88.4 Punkten.
Ebenso
erwartet der Grossteil der Experten (82.2%) eine steigende
Arbeitslosenrate in der Schweiz. Momentan gehen lediglich 15.6% der
Experten von einer gleichbleibenden Rate aus.
Experten sehen Konsolidierung im Finanzsektor voraus
Im Rahmen der
Sonderfrage wurden die Finanzmarktexperten diesen Monat zu ihren
Standpunkten bezüglich der Finanzmarktkrise befragt. Dabei geht eine
grosse Mehrheit davon aus, dass es zu einer weiteren Konzentration im
Bankensektor kommen wird. Während eine Mehrzahl der Umfrageteilnehmer
strikteren Regulierungen durch den Staat befürwortet, sind Massnahmen
wie zum Beispiel Verbote von Leerverkäufen relativ umstritten.