20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Der Finanzmarkttest der Credit Suisse und des
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigt, dass sich
die Konjunkturerwartungen im September etwas aufgehellt haben. Der
Credit Suisse ZEW Indikator der Erwartungen stieg um 35.2 Punkte auf
-44.4 Punkte. Rund elf Prozent der Befragten rechnen mit einer
Verbesserung der Konjunkturlage in den nächsten sechs Monaten.
Immer
noch mehr als die Hälfte der Finanzmarktexperten geht allerdings von
einer weiteren Eintrübung aus. Die aktuelle Konjunkturlage wurde etwas
pessimistischer eingeschätzt als im Vormonat, der entsprechende Saldo
reduzierte sich auf 17.8 Punkte (-8.7 Punkte). Inflations- und
Zinserwartungen sind im September erneut gesunken. Der Saldo der
Inflationserwartungen reduzierte sich um 18.1 Punkte auf -46.7 Punkte
und derjenige der Zinserwartungen um 4.8 Punkte auf -6.8 Punkte. Über
20 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten mittlerweile einen Rückgang
der kurzfristigen Zinsen in den kommenden sechs Monaten. Die aktuelle
Spezialfrage zeigte, dass eine Mehrheit der Befragten das aktuelle
Bewertungsniveau des Schweizerischen Immobilienmarktes für angemessen
hält.
In der aktuellen Umfrage des Schweizer
Finanzmarkttests haben sich die Prognosen der Finanzmarktexperten
bezüglich der mittelfristigen wirtschaftlichen Dynamik aufgehellt. Zwar
erwarten immer noch mehr als die Hälfte der Experten eine Eintrübung,
ihr Anteil beträgt jedoch 26 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Ein
Drittel der Analysten erwartet keine Veränderung. Der Saldo steigt
daher um 35.2 Punkte auf -44.4 Punkte. Die derzeitige konjunkturelle
Situation erachtet nur gut ein Fünftel (22.2%) der Umfrageteilnehmer
als gut. Fast drei Viertel (73.3%) der Experten halten die aktuelle
Wirtschaftslage für normal. Der entsprechende Saldo sinkt in der Folge
um 8.7 Punkte auf 17.8 Punkte.
Inflation schwächt sich ab
Nachdem die Inflation in der
Schweiz seit September 2007 einen Aufwärtstrend verfolgt hatte,
schwächte sie sich im letzten Monat wieder leicht ab und scheint somit
ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Der Anteil der Analysten, der
einen weiteren Rückgang der Teuerungsrate prognostiziert, ist um 12.9
Prozentpunkte deutlich auf 57.8% gestiegen. Nur noch 31.1% der
Finanzmarktexperten erwarten keine Veränderung und lediglich 11.1% eine
Erhöhung. Der Saldo für die Inflationsrate in der Schweiz sank daher
deutlich um 18.1 Punkte auf -46.7 Punkte.
Bezüglich der
kurzfristigen Zinsen erachten 65.9% der Analysten keine Veränderung als
das wahrscheinlichste Szenario. Dieser Wert liegt jedoch 15.7
Prozentpunkte unter dem Stand des Vormonats. Sowohl der Anteil der
Experten, der einen höheren kurzfristigen Zinssatz erwartet (13.6%),
als auch der Anteil, der eine Verringerung als wahrscheinlich erachtet
(20.5%), sind gestiegen. Auch bei den langfristigen Zinsen erwartet mit
52.3% der grösste Teil der Analysten keine Veränderung in der mittleren
Frist. Mit 29.5% prognostizieren 7.2 Prozentpunkte weniger als im
Vormonat einen steigenden langfristigen Zinssatz. Der Saldo sinkt
leicht um 2.9 Punkte auf 11.4 Punkte.
Befragte erwarten steigenden SMI
Der Swiss Market Index
(SMI) bewegte sich längere Zeit relativ stabil um die Marke von 7100
Punkten. Wie bereits im Vormonat erwartet mit 64.3% ein grosser Teil
der Befragten steigende Aktienkurse. Demgegenüber erwarten 23.8% der
Analysten sinkende Kurse. Der Aktienmarktindikator sinkt leicht um 0.3
Punkte auf 40.5 Punkte. Zu beachten ist hierbei, dass der
Umfragezeitraum bis zum 12. September 2008 dauerte und deshalb die
starken Kursveränderungen im Zuge der Veröffentlichungen um die US-Bank
Lehman Brothers darin nicht berücksichtigt sind.
53.3% der
Umfrageteilnehmer (+12.5 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat) erwarten
eine Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro. Keine
Veränderung prognostizieren 37.8% der Experten und nur 8.9% erwarten
eine Abwertung. Der Saldo steigt daher deutlich um 11.7 Punkte auf 44.4
Punkte.
Seit den Rekordhochs des Ölpreises im Juli ist der Preis
für einen Barrel Rohöl stark gesunken. Die Meinungen der
Finanzmarktexperten über die mittelfristigen Entwicklungen gehen
auseinander. 29.5% der Experten erachten ein Ansteigen des Preises als
wahrscheinlich, gegenüber 34.1%, die einen sinkenden Rohölpreis
erwarten. Die restlichen 36.4% prognostizieren einen konstanten
Ölpreis. Auch bezüglich des Goldpreises sind die Meinungen der
Analysten nicht eindeutig. Ein grosser Teil (41.9%) der Befragten
erwartet einen steigenden Goldpreis. Der Anteil, der einen sinkenden
Preis für Gold erwartet, ist stark von 46.7% auf 30.2% gesunken. Der
Saldo legt folglich um 29.4 Punkte auf 11.6 Punkte zu.
Rückgang bei Gewinn und Umsatzrendite erwartet
Sowohl bei
der Gewinnsituation (56.1%) also auch bei der Umsatzrendite (61.9%)
erwartet der Grossteil der Analysten einen Rückgang. Bei der
Gewinnsituation prognostizieren jedoch mit 36.6% (+21.4 Prozentpunkte)
deutlich mehr Analysten keine Veränderung als noch im Vormonat. Auch
bei der Umsatzrendite steigt der Anteil der Analysten, der keine
Veränderung erwartet, deutlich um 15.9 Prozentpunkte auf 33.3%.
Bezüglich der Arbeitslosenrate veränderten sich die Werte im Vergleich
zum Vormonat kaum. 65.1% der Experten erwarten eine Erhöhung der
Arbeitslosenquote. Keine Veränderung erachten 34.9% der
Finanzmarktexperten als wahrscheinlich.
Im Rahmen der Sonderfrage
wurden die Finanzmarktexperten diesen Monat gebeten, eine Einschätzung
zum Schweizeischen Immobilienmarkt zu geben. Ein Anteil von 33% rechnet
mit einem weiteren Preisanstieg bei den gewerblich genutzten Immobilien
in den nächsten fünf Jahren, 45% gehen von konstanten Preisen aus. Bei
den Wohnimmobilien erwartet die Hälfte aller Finanzmarktexperten
steigende Preise auf 5-Jahres-Sicht.