20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Credit Suisse hat ihr Ergebnis im dritten Quartal verdoppelt und die Prognosen übertroffen. Der Gewinn aus dem Verkauf der Fonds-Plattform InvestLab trug deutlich zur Ergebnisverbesserung bei.
Die Credit Suisse konnte den Reingewinn im dritten Quartal 2019 auf 881 Millionen Franken nach 424 Millionen Franken im Vorjahr mehr als verdoppeln, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Der Vorsteuergewinn betrug 1,14 Milliarden (Vorjahr 671 Mio.). Darin enthalten ist ein Gewinn aus der Übertragung von InvestLab an die Allfunds Group in der Gesamthöhe von 327 Millionen Franken. Unter Ausklammerung des Sondergewinns verbesserte sich das Vorsteuerergebnis noch um 21 Prozent. Der Gewinn aus dem InvestLab-Verkauf wurde in den Divisionen Schweizer Universal Bank (98 Mio), International Wealth Management (131 Mio.) und Asia Pacific (98 Mio.) verbucht und relativiert die ausgewiesenen Ergebnisverbesserungen.
Die Division Swiss Universal Bank (SUB) erzielte einen Vorsteuergewinn von 607 Millionen Franken, was einer Steigerung um 19% im Vorjahresvergleich entspricht. Der Nettoertrag stieg um 6%, gestützt durch die Übertragung der InvestLab-Fondsplattform an die Allfunds Group, was zu einem Gewinn von 98 Millionen Franken bei Corporate & Institutional Clients (C&IC) führte. Ohne den Gewinn aus der InvestLab-Übertragung hätte der Nettoertrag 1,3 Milliarden Franken betragen, was einen Rückgang um 2% im Vorjahresvergleich darstellen würde, und der Vorsteuergewinn wäre mit 509 Millionen Franken im Vorjahresvergleich stabil geblieben.
Im International Wealth Management (IWM) verbesserte sich der Vorsteuergewinn gegenüber dem Vorjahresquartal um 43% auf 539 Millionen Franken. Der Nettoertrag legte um 15% zu, während der Geschäftsaufwand um 4% anstieg. Der Gewinn in Höhe von 131 Millionen Franken aus dem Verkauf der InvestLab-Fondsplattform wurde im Private Banking erfasst. Ohne diesen Gewinnbeitrag hätte sich der Vorsteuergewinn um 8% gegenüber dem Vorjahresquartal auf 408 Millionen Franken erhöht und der Nettoertrag wäre um 5% im Vorjahresvergleich gestiegen.
Die Ergebnisse in der Division Asia Pacific (APAC) sind zu einem Grossteil auf den Gewinn von 98 Millionen Franken aus der Übertragung von InvestLab zurückzuführen. Der Vorsteuergewinn der Division stieg im Vorjahresvergleich um 40% auf 247 Millionen Franken. Ohne Berücksichtigung des Gewinns aus dem InvestLab-Vekauf wäre dieser um 15% auf 149 Millionen Franken zurückgegangen und der Nettoertrag wäre um 3% auf 788 Millionen Franken gesunken.
Nach einem Verlust im Vorjahr zeigte sich die Handelseinheit Global Markets mit einem Vorsteuergewinn von 272 Millionen US-Dollar erholt. Ein deutlicher Anstieg der Handelsergebnisse führte zu einem starken Anstieg der Erträge in der Division. Der Anleihenverkauf und -handel habe im Vergleich zum Vorjahr um 72 Prozent zugelegt und der Aktienverkauf und -handel um 11 Prozent.
Insgesamt konnten die Erträge um 9 Prozent auf 5,33 Milliarden gesteigert werden. Bei einem mehr oder weniger stabilen Aufwand von 4,89 Milliarden ergibt sich ein Verhältnis aus Kosten und Erträgen (Cost-/Income-Ratio) von rund 77 Prozent. Die Vermögensverwaltung und das Asset Management konnten zudem weitere Kundengelder anziehen. Insgesamt flossen der Bank in der Periode von Juli bis September Nettoneugelder in Höhe von 12,8 Milliarden Franken zu und seit Jahresanfang 72 Millionen Franken. Die verwalteten Vermögen stiegen damit per Ende September auf 1'482 Milliarden. Weiter stark präsentiert sich die Kapitalisierung der Bank: Die Quote des harten Kernkapitals (CET1) betrug zum Quartalsende 12,4 Prozent nach 12,5 Prozent per Ende Juni, die Leverage Ratio (CET1) verharrte bei 4,1 Prozent.
Mit den Zahlen wurden die Prognosen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. "Im dritten Quartal 2019 haben wir unsere Strategie, ein führender Vermögensverwalter mit ausgeprägten Kompetenzen im Investment Banking zu sein, weiter umgesetzt", liess sich Konzernchef Tidjane Thiam am Mittwoch in einer Mitteilung zitieren. Die Credit Suisse sei gut positioniert, um weiterhin profitables Wachstum zu erzielen.
Mit Blick nach vorne rechnet die CS für das Schlussquartal mit dem üblichen saisonalen Rückgang, der auf die Feiertage in zahlreichen Regionen weltweit zurückzuführen sei. Zudem geht das Management davon aus, dass die Herausforderungen angesichts der weiterhin schwierigen geopolitischen Lage, insbesondere im Zusammenhang mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China sowie dem Brexit, anhalten werden. Dies wiederum dürfte zu mehr Zurückhaltung bezüglich Investitionsausgaben und Anlagetätigkeit führen, vor allem auch mit Blick auf die kommenden Jahre 2020 und 2021.