20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Credit Suisse überarbeitet ihr Bonussystem. Sie passt die variable Vergütung so an, dass kein Anreiz mehr bestehe, überhöhte Risiken einzugehen. Das verkündeten VR-Präsident Antonio Horta-Osorio und CEO Thomas Gottstein in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag".
Die Credit Suisse korrigiert nach den jüngsten Milliardenverlusten mit den Fonds Greensill und Archegos ihr Lohnsystem. Die Löhne würden stärker an die eingegangenen Risiken und den ökonomischen Gewinn gekoppelt, sagten VR-Präsident Antonio Horta-Osorio und CEO Thomas Gottstein in dem gemeinsamen Interview.
Die Bank werde die variable Vergütung neu so gestalten, dass kein Anreiz mehr bestehe, überhöhte Risiken einzugehen. Wenn ein Geschäft kapitalintensiv sei und dadurch als Konsequenz Gewinne erwirtschafte, würden die Manager nicht mit höheren Boni belohnt.
Details zum neuen Vergütungssystem, das derzeit entwickelt werde, will die CS im ersten Halbjahr 2022 präsentieren.
Das Versprechen der beiden Unternehmensleiter ist indirekt ein Eingeständnis, dass das Bonussystem der Bank – und sie steht damit nicht allein in der Branche – eklatante Schwächen aufweist.
Vergangene Woche gab die Credit Suisse Einblick in ihre neue Strategie. Das Massnahmenpakt hat Analysten enttäuscht und ist am Markt durchgefallen. Die CS-Aktien schwächelten auch am Montag und gaben zu Handelsbeginn 0,4% auf CHF 9.36 nach.
Im Interview mit der "NZZ am Sonntag" verteidigten Antonio Horta-Osorio und Thomas Gottstein den Beschluss. Die CS habe in den letzten Monaten verschiedene Schritte geprüft und sei zum Schluss gekommen, dass mit dieser Strategie mittelfristig die besten Erträge erzielt werden könnten – vor allem auch im Verhältnis zum eingegangenen Risiko, das die CS deutlich verringern werde.