Covid-19 stärkt Vertrauen in künstliche Intelligenz

Die Covid-19-Pandemie hat beim Finanzmanagement das Vertrauen in Künstliche Intelligenz beschleunigt. (Bild: Shutterstock.com/Have a nice day Photo)
Die Covid-19-Pandemie hat beim Finanzmanagement das Vertrauen in Künstliche Intelligenz beschleunigt. (Bild: Shutterstock.com/Have a nice day Photo)

Die von der Covid-19-Pandemie verursachten finanziellen Sorgen und Ängste wirken als zusätzliche Katalysatoren für das Vertrauen von Verbrauchern und Führungskräften in künstliche Intelligenz, wie aus einer Studie von Oracle hervorgeht.

10.02.2021, 14:00 Uhr

Redaktion: rem

Weltweit hat die Covid-19-Pandemie den Blick von Menschen auf ihre Finanzen verändert. Laut der neuen Studie "Money and Machines: 2021 Global Study» von Oracle nahmen finanzielle Sorgen und Ängste zu. Die Basis ist eine Umfrage unter mehr als 9'000 Verbrauchern und Führungskräften aus 14 Ländern. Eine weitere Erkenntnis: Die Pandemie beschleunigt nicht nur die Digitalisierung von Unternehmen und Privathaushalten, auch der damit vielfach einhergehende Einzug und die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in sensiblen Bereichen gewinnt an Akzeptanz.

So sprechen viele Studienteilnehmer sowohl im privaten als auch geschäftlichen Umfeld bei der Verwaltung von Finanzen künstlicher Intelligenz (KI) ihr Vertrauen aus. Potenziell übernimmt KI hier für viele bereits jetzt zahlreiche Aufgaben des Finanzmanagements. Darüber hinaus lasse sich aus den Äusserungen der Befragten in der Studie auch schliessen, wie zukünftig die Rolle von Finanzabteilungen in Unternehmen und persönlichen Finanzberatern aussehe, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch.

KI-Berater statt menschliche Finanzberater...

Bei den befragten Verbrauchern haben sich während der Pandemie die finanziellen Ängste mehr als verdoppelt. Insgesamt 72% schauen mit Bedenken auf ihre Finanzen – bedingt durch die Sorgen, die Arbeit zu verlieren, nicht genug Rente zu haben und Schulden nicht begleichen zu können. Die unsichere Lage führe dazu, dass viele ihr Finanzmanagement überdenken und sich dafür Hilfe suchen, weil sie glauben, nicht über die notwendigen Fähigkeiten zu verfügen, um ihr Vermögen gewinnbringend zu vermehren.

Daher gibt es laut der Studie auch eine hohe Akzeptanz gegenüber KI für das eigene Finanzmanagement. Bereits 73% trauen ihr in Bezug darauf mehr zu als sich selbst. Für sie sparen digitale Assistenten wertvolle Zeit und Kosten, vermeiden unnötige Ausgaben und bezahlen alle Rechnungen stets pünktlich. Die Hälfte der Befragten kann sich sogar vorstellen, einen KI-Berater einem menschlichen Finanzberater vorzuziehen. Knapp 42% sind ausserdem der Meinung, dass KI in den nächsten fünf Jahren einen Grossteil von Finanzberatern ersetzt.

...Finanzberater sind unersetzlich

Obwohl Verbraucher und Führungskräfte immer mehr auf KI setzen, gibt es Dinge, die sie weiterhin lieber mit einem menschlichen Gegenüber umsetzen. Gerade wenn es knifflig wird, vertrauen Verbraucher auf die Hilfe eines Finanzberaters. Beispiele dafür sind der Kauf eines Hauses oder eines Autos, die Planung einer grösseren Reise und auch die Beratung bei der Altersvorsorge. Genauso sehen auch Führungskräfte einige Aufgaben nach wie vor besser bei ihrer Finanzabteilung aufgehoben. Dazu zählen für 40% die Kundenkommunikation, für 39% die Verhandlung von Ermässigungen und für 39% die Freigabe von Transaktionen. Zugleich gehen 56% der Führungskräfte aber schon davon aus, dass KI in den nächsten zwei bis zehn Jahren die Rolle der Experten verändert und ihnen mehr Zeit für wesentliche Aufgaben verschafft.

Sorgen, Herausforderungen und KI in Unternehmen

Ganze 90% der befragten Führungskräfte sind über die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf ihr Unternehmen besorgt. Tatsächlich fürchten 51% eine sich nur langsam erholende Wirtschaft und eine Rezession. Aufgrund dieser aktuellen Unsicherheit wünschen sich viele Entscheider zusätzliche Unterstützung bei Finanzentscheidungen.

Insgesamt sind 38% besorgt oder frustriert über das Budget, das sie derzeit verwalten und für das sie Verantwortung tragen. Hinzu kommen Herausforderungen bei Reaktionszeiten, mit Blick auf zu komplexe Prozesse und fehlende Echtzeitinformationen für die Entscheidungsfindung.

Dass KI bei der Bewältigung der Arbeitslast hilft und sich vor allem für Routineaufgaben ideal eignet, glaubt die Mehrheit der Führungskräfte. Mehr als zwei Drittel sehen solche Aufgaben eher bei digitalen Assistenten als bei ihrer Finanzabteilung. Denn die Führungskräfte trauen der KI bei Themen wie der Erstellung von Rechnungen und Kosten-Nutzen-Analysen sowie bei der Erkennung von Betrugsversuchen mehr zu als einem Menschen. Hierbei ist auch der Einsatz von KI für die Auswertung grosser und unübersichtlicher Mengen an Daten zu nennen. Davon versprechen sich 46% eine grössere Genauigkeit, 35% eine Steigerung der Produktivität und 34%, dass Mitarbeitern mehr Zeit für wesentliche Aufgaben freigeschaufelt wird. Darüber hinaus besteht der Wunsch, dass künstliche Intelligenz in Zukunft auch komplexere Aufgaben bewältigt oder bei deren Lösung zumindest noch tiefgreifender unterstützt. So erhoffen sich 85% entsprechend Hilfe bei Finanzierungsgenehmigungen, Budgetplanung und Prognosen, im Berichtswesen sowie beim Compliance- und Risikomanagement.

Die Studie

Die Basis für die Studie ist eine Umfrage unter mehr als 9'000 Verbrauchern und Führungskräften aus 14 Ländern.

Die befragten Führungskräfte seien sich bewusst, so Oracle, dass sie die eigenen Finanzprozesse jetzt hinterfragen müssen, denn 87% sehen Risiken auf das jeweilige Unternehmen zukommen, wenn sie den Wandel nicht mitgehen. Zudem schenkten viele Verbraucher Technologien wie künstlicher Intelligenz und Chatbots in vielen Fällen mehr Vertrauen als ihren persönlichen Finanzberatern.

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